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Brennende Lippen

Sie leiden unter Lippenherpes, oder auch «Fieberbläschen» genannt, einer sehr ansteckenden und weit verbreiteten Krankheit, von der fast 90 % der Schweizer Bevölkerung betroffen sind. Lippenherpes tritt in unregelmässigen Abstanden auf und dauert etwa eine Woche. Zu den Auslösern eines Schubes zahlen Infektionskrankheiten (Grippe, Schnupfen usw.), Stress, Müdigkeit, ein geschwächtes Immunsystem, die Tage vor der Periode, starke Sonnenbestrahlung oder UV-Strahlen (Solarium).

Brennen und Jucken sind die ersten Anzeichen von Lippenherpes. Kurz danach erscheinen Bläschen, die mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt sind. Ein paar Stunden oder einige Tage später platzen die Bläschen, und es entstehen kleine Geschwüre und schliesslich Krusten.

Zwischen zwei Schüben nistet sich das Virus in den Lymphdrüsen ein und bleibt dort für immer, was erklärt, warum man es auch nicht definitiv vernichten kann. Eine Herpesinfektion tritt jedoch nur dann auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist.

Versuchen Sie darum, durch eine gesunde Lebensweise und richtige Ernährung Ihre natürlichen Abwehrkräfte zu starken, besonders indem Sie viel Vitamin-C-reiches Gemüse und viel frische Früchte essen. Nehmen Sie während der akuten Phase pro Tag zusätzlich 2 g Vitamin C zu sich, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Aus ernährungstechnischer Sicht sollten Sie auch die Zufuhr von Lysin erhöhen. Die besten Lysinquellen sind Fisch, Huhn, Rind, Schaf, Schwein, Milchprodukte, Bohnen, Hefe und Soja. Die Zufuhr von Arginin sollte hingegen reduziert werden. Arginin findet man vor allem in Nüssen, Schokolade, Sesam, Kokosnuss, Vollreis und Vollkornbrot. Arginin kann den Krankheitsverlauf von Herpes noch begünstigen, Lysin hingegen wirkt vorbeugend.

Meiden Sie, wenn immer möglich, die erwähnten auslösenden Faktoren, oder verstärken Sie wenigstens Ihre Präventionsanstrengungen in Risikosituationen.

Wenden Sie bei den ersten Anzeichen von Fieberbläschen sofort ein entsprechendes Produkt an, z.B. eine Creme mit Aciclovir, die rezeptfrei erhältlich ist, und tragen Sie sie mehrmals pro Tag auf. Dadurch können Sie die akute Phase verkürzen und in gewissen Fällen sogar aufhalten.

Falls Sie trotz all dieser Massnahmen Fieberbläschen bekommen, ist eine tadellose Gesichtshygiene unerlässlich. Reinigen Sie Ihr Gesicht mit wegwerfbaren Gesichtstüchern, berühren Sie die Bläschen nur beim Auftragen des topischen Medikamentes, waschen Sie sich die Hände danach, und vermeiden Sie es, die Krusten aufzukratzen.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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