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Die Heilkraft des Knoblauchs

Arznei- oder Lebensmittel? – Beides, denn der Knoblauch wird schon seit der Antike als Gewürz und Gemüse sowie zu therapeutischen Zwecken verwendet. Die Ägypter nahmen ihn zur Stärkung, die Griechen und Römer als Stimulans und Aphrodisiakum, im Mittelalter galt er als antiseptisch und entwurmend, und auch heute wird er in der Volksmedizin zu Recht als schleimlösendes, harntreibendes, blutreinigendes und die Verdauung förderndes Mittel sowie als natürliches “Antibiotikum” empfohlen. Dazu kommt, dass ihm sein Gehalt an Vitamin C, Kalium, Selen, Silizium und Schwefel noch andere interessante Eigenschaften verleiht: Er regt das Immunsystem an, kräftigt die Knochen, verbessert den Zustand der Haut, der Haare und der Nagel, wirkt gegen Cellulite u.a.m.

Diese Pflanze mit ihrer grossen Heilkraft hat auch das Interesse der Wissenschaftler geweckt, die in den letzten 20 Jahren zahlreiche Studien durchgeführt haben. Dabei wurde die vorbeugende und heilende Wirkung des Knoblauchs aufgezeigt und bestätigt, die man ihm schon seit jeher im kardiovaskularen Bereich zugesprochen hat. (Es ist jedoch klar, dass Knoblauch bei schweren Krankheiten nur als ergänzende therapeutische Massnahme eingesetzt werden kann.)

Allicin und Ajoen – Substanzen, die man neben anderen in der Knoblauchzwiebel findet – senken den Blutdruck sowie die Blutfettwerte leicht (Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, Triglyceride), verbessern die Gefässelastizität, verdünnen das Blut und wirken gegen die Verklumpung der Blutplättchen, was zu gefährlichen Blutgerinnseln führen kann. Die wissenschaftlichen Forschungsarbeiten laufen weiter, und eine kürzlich durchgeführte Studie belegt zum ersten-mal, dass die langfristige Einnahme von Knoblauchpulver die Verhärtung der Aorta im Alter merklich verlangsamt.

Für ein messbares Ergebnis, egal, welches Ziel man erreichen will, müssen jedoch mehrere Gramm Knoblauch pro Tag eingenommen werden. Das führt aber zu schlechtem Atem und verursacht oft auch Verdauungsschwierigkeiten. Diese Unannehmlichkeiten können durch die Einnahme eines Knoblauchproduktes vermieden werden. Diese Präparate sind in Apotheken und Drogerien als Dragées oder Kapseln erhältlich, sind gebrauchsfertig und haben den Vorteil, dass die aktiven Substanzen standardisiert und kontrolliert sind.

Die Präparate enthalten entweder Knoblauchpulver (und somit die Gesamtheit seiner Wirkstoffe) oder ein öliges Mazerat. Da gewisse Substanzen im Knoblauch nur wasserlöslich sind, sind die Produkte der ersten Gruppe natürlich besonders vorteilhaft.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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