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Bluthochdruck – die stille Bedrohung

Der Blutdruck ist der Druck, der durch das Blut auf die Arterienwande wirkt. Er wird in mmHg (Millimeter-Quecksilbersaule) gemessen und mit zwei Werten angegeben. Die erste Zahl steht für den systolischen Blutdruck. Diese Zahl entspricht dem maximal erreichten Druck während der Herzkontraktion. Der zweite Wert steht für den diastolischen Blutdruck, den niedrigsten gemessenen Druck im Moment der Herzerschlaffung.

Der arterielle Blutdruck hangt von verschiedenen Faktoren ab: Alter, Gefühlslage (insbesondere Stress), körperliche Aktivitat und Tageszeit. Er erhöht sich in der Regel ab 35 Jahren oder bei Frauen spatestens mit Beginn der Menopause. Ein vorübergehendes Ansteigen des Blutdrucks ist insbesondere bei sportlicher Betatigung zu beobachten, aber auch bei negativen Gefühlsregungen (zum Beispiel durch die Nervositat, die medizinische Untersuchungen bei vielen Menschen auslösen – daher kommt auch der Ausdruck «Weisskittel-Hypertonie»).
Normale Blutdruckwerte bewegen sich im Allgemeinen zwischen 140 und 90 mmHg.

Ursachen?

In neun von zehn Fallen sind die Ursachen des Bluthochdrucks unbekannt ? es liegt eine so genannte primare oder essentielle Hypertonie vor. Meistens führen verschiedene Faktoren zu einem krankhaft erhöhten Blutdruck: Ubergewicht, übermassiger Konsum von Salz oder Alkohol, Bewegungsmangel, Rauchen, Stress, bestimmte Medikamente (orale Kontrazeptiva, Kortikoide usw.) und Vererbung.

In seltenen Fallen liegt eine sekundare Hypertonie vor, die auf eine Nierenerkrankung oder hormonale Störungen zurückzuführen sein kann.

…und Wirkungen

Unbehandelter Bluthochdruck ist eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit. Er führt zu Verhartung, Verdickung und Beschadigung der Arterienwande und begünstigt damit die Entstehung von Arteriosklerose. Arterien, die ständig übermassigem Druck ausgesetzt sind, können platzen und Blutungen verursachen, die besonders im Bereich des Gehirns ernsthafte oder sogar tödliche Folgen haben können.

Ausserdem muss das Herz durch den erhöhten Widerstand des Blutflusses ständig einezusätzliche Leistung erbringen. Dadurch kann es langerfristig zu Herzinsuffizienz kommen. Schliesslich kann während mehrerer Jahre unbehandelter Bluthochdruck auch Augen und Nieren schadigen (Sehstörungen und Niereninsuffizienz).

Ein umfassender Ansatz

Eine erfolgreiche Behandlung von Bluthochdruck bedingt in erster Linie eine Umstellung von Lebensstil und Ernährung. Besondere Beachtung ist dabei folgenden Punkten zu schenken :

  • Bei Ubergewicht abnehmen.
  • Weniger Salz (Natriumchlorid) konsumieren. Kochsalz kann durch Diatsalz (mit Kaliumchlorid) ersetzt werden. Daneben gilt es aber auch das in vielen Nahrungsmitteln «versteckte» Salz zu berücksichtigen (Beutelsuppen und
    -saucen, Fertiggerichte, Konserven usw.).
  • Weniger gesättigte FettSäuren (Butter, Fleisch und Vollfettkase) konsumieren, die den Blutdruck erhöhen, und mehr ungesättigte FettSäuren (Fisch, Öle und ölhaltige Samen und Früchte) zu sich nehmen, da diese die gegenteilige Wirkung haben.
  • Massiger Konsum von Alkohol und Koffein.
  • Auf eine kalium-, calcium- und magnesiumreiche Ernährung achten. Kalium ist der natürliche Gegenspieler von Natrium, während Calcium und Magnesium Stress bekämpfen. Magnesium wirkt ausserdem gefasserweiternd. Getreide, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, frische Gemüse und Früchte sowie fettarme Milchprodukte sind reich an diesen Mineralstoffen.

Eine in den USA vor einigen Jahren durchgeführte Studie hat gezeigt, dass sich erhöhter Blutdruck schnell und nachhaltig durch eine Diat mit viel Früchten, Gemüse und fettarmen Milchprodukten senken lasst. Gemäss neuesten Erkenntnissen kommt Bluthochdruck in Landern, in denen mit der Nahrung viel Calcium aufgenommen wird, seltener vor.

  • Regelmassige körperliche Aktivitaten. Besonders empfehlenswert sind Ausdauersportarten (Jogging, Wandern, Radfahren usw.).
  • Weniger Stress.
  • Nicht Rauchen. Rauchen führt auf Grund der gefassverengenden Eigenschaften des Nikotins nicht nur zu erhöhtem Blutdruck, sondern gilt auch als ursachlicher Faktor von Arteriosklerose.

Zahlreiche sanfte Heilmethoden versprechen Hilfe bei Bluthochdruck.

Die Orthomolekularmedizin bietet unter anderem Erganzungen mit Magnesium und Fischöl-Präparate an. In der Phytotherapie werden vor allem Knoblauch und Ölbaum eingesetzt. In der Homöopathie sind die Mittel der Wahl Aurum metallicum, Baryta carbonica und Sulfur, deren Wirkung durch organtherapeutische Mittel (Arterie 7 CH und Vene 7 CH) oder Medikamente der Edelsteintherapie (Azurit D8 und Barytin D8) unterstützt werden kann.

Die richtige Wahl wird am besten mit der kompetenten Beratung durch entsprechende Fachpersonen getroffen.

Wenn die Krankheit nicht auf die obenerwähnten Massnahmen anspricht, muss auf Medikamente der klassischen Medizin zurückgegriffen werden. Diese werden bei schwerer Hypertonie grundsatzlich von Behandlungsbeginn weg verschrieben.
Es gibt verschiedene Gruppen blutdrucksenkender Medikamente, die auf unterschiedliche Weise wirken: Diuretika, Betablocker, Calciumantagonisten, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Blocker usw.

Regelmassige Kontrolle ist wichtig

Durch die frühzeitige Diagnose und Behandlung einer Hypertonie lasst sich die Lebenserwartungbeträchtlich erhöhen, da dadurch das Risiko von Gehirnschlagen oder Herzinfarkten gesenkt werden kann. Da sich Bluthochdruck aber, wie bereits erwahnt, in den meisten Fallen durch keinerlei Störungen bemerkbar macht, sollten unbedingt auch Personen ohne Beschwerden spatestens ab 40 Jahren ein- bis zweimaljährlich ihren Blutdruck kontrollieren. Personen mit erhöhtem Risiko (siehe «Ursachen») sollten ihren Blutdruck noch häufiger messen. Diese Messungen lassen sich heute dank zuverlassiger, vollautomatischer und bedienungsfreundlicher Gerate schnell und einfach auch selber vornehmen. Besonders praktisch ist ein kleines und handliches Gerat, das sich auch mitnehmen lasst.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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