Welche Auswirkungen hat Stress auf unser Gewicht?

Vielleicht kennen Sie dieses Problem auch und gehören zu den Leuten, bei denen Stress Hunger auslöst. Wie kann man dieses Phänomen erklären und vor allem, es beheben? Und welche Rolle spielen die Hormone, die unsere Nebennierendrüsen ausschütten, für unseren Stoffwechsel? Eine Erklärung.

Stress kann unser Gewicht auf verschiedene Weisen beeinflussen. Wenn wir gestresst sind, schütten unsere Nebennierendrüsen vermehrt Adrenalin und Cortison aus. Diese beiden Hormone erhöhen den Blutzuckerspiegel, indem sie Energiereserven mobilisieren (das in den Muskeln und im Körperfett gespeicherte Glykogen). Dieses Phänomen wirkt sich als Energieschub aus, begleitet von einem Sättigungsgefühl. Da diese Hormone den Stoffwechsel anregen und die Mobilisierung und Verbrennung von Energiereserven auslösen, soll der Vorgang beim Abnehmen helfen. Die Bauchspeicheldrüse reagiert aber sofort mit der Ausschüttung von Insulin, das den anormal erhöhten Zuckerspiegel wieder senkt. Die Folgen sind Müdigkeitsanfälle und Heisshungerattacken. Zudem regt das Cortison die Ausschüttung von Magensaft an, was wiederum ebenfalls den Appetit steigert. Womit kann man also seinen Teller füllen, um diese Hungerattacken zwischen den Mahlzeiten zu vermeiden?

Setzen Sie auf Proteine und Ballaststoffe!

Idealerweise bevorzugen Sie Nahrungsmittel mit einer langen Verweildauer im Magen wie Eiweisse und Ballaststoffe, und solche, die einen stabilen Blutzuckerspiegel garantieren, also komplexe Kohlehydrate. Wählen Sie Vollkornprodukte, denn diese sind reich an Ballaststoffen. Beginnen Sie Ihre Hauptmahlzeit mit einem Salat aus rohem oder gekochtem Gemüse. Falls Sie nur Salat zu sich nehmen, fügen Sie eiweisshaltige Nahrungsmittel hinzu wie Thunfisch, hartgekochtes Ei, Käse, Tofuwürfel etc. Als Beilage zum Salat geniessen Sie am besten Vollkorn- oder Kleienbrot. Speisen sättigen auch länger, wenn man sie Kleie oder Granulat aus Sojaproteinen bestreut, die hervorragende Ballaststofflieferanten sind.

Welche Nahrungsmittel machen Hunger?

Aus den oben erwähnten Gründen sollten Sie Speisen meiden, die den Magensaft anregen: Kaffee, Alkohol, Gewürze und Kaugummis. Ebenso Nahrungsmittel, die den Blutzuckerspiegel rasch abfallen lassen: einfache Zucker wie reinen Zucker, Süssigkeiten, Limonaden und andere Fruchtsäfte. Süsses gönnen Sie sich besser nur als Dessert und nicht zwischen den Mahlzeiten: da der Magen dann bereits gefüllt ist, wird der Zucker weniger schnell aufgenommen. Somit ist der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel wesentlich geringer und es wird keine Heisshungerattacke ausgelöst.

Mangelnde Ausscheidung

Da Stress dem Organismus B-Vitamine entzieht, die die gesunde Leberfunktion unterstützen, kann er auch die Ursache für eine Fettleber sein, die Fette nur mangelhaft ausscheidet und so eine Gewichtszunahme begünstigt. Präparate auf der Grundlage dieser Vitamine und andere Produkte mit entgiftender Wirkung gibt es in Apotheken und Drogerien zu kaufen.

Wie sieht eine gute Ernährung aus?

Wenn Sie Ihre Figur behalten oder wiedergewinnen wollen, oder auch einfach gesund bleiben wollen, können diese Ernährungstipps Ihnen dabei helfen:

  • setzen Sie auf Gemüse mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen sowie magere eiweisshaltige Nahrungsmittel, die mit wenigen Kalorien satt machen
  • essen Sie statt raffinierter Kohlehydrate lieber Vollkornprodukte (Brot, Teigwaren, Reis etc.), sie machen länger satt und enthalten wertvollere Nährstoffe
  • schränken Sie sichtbare Fette ein, aber verbannen Sie sie nicht völlig, denn sie sind für die Verwertung fettlöslicher Vitamine unerlässlich
  • und schrauben Sie Ihren Süssigkeits- und Alkoholkonsum stark zurück.
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Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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