Bypass oder Katheter? Klärung im Dienst der Herzpatienten

Als der Niederländer Forscher A. Pieter Kappetein gestern Sonntag in Genf vor dem Kollegium der Europäischen Vereinigung der Herzchirurgen (EACTS) auftrat, konnte er sich auf gespanntes Interesse verlassen. Stellte er doch jüngste, noch nicht veröffentlichte Studienergebnisse zu einem Thema vor, an dem sich Herzchirurgen einerseits und Herzkatheterspezialisten (interventionelle Kardiologen) andererseits seit Jahren die Zähne ausbeissen – nicht selten zur Verunsicherung der Patienten: Wer braucht welche Methode? Denn zunehmend machen die interventionellen Kardiologen verengte Gefässe mit einem vergleichsweise einfachen Eingriff durchgängig: mit einem Stent, einem Röhrchen aus Metallgitter, das mit einem Katheter zur verengten Stelle vorgeschoben wird und das Gefäss von innen stützt (jährlich rund 17’000 Interventionen in der Schweiz). Dagegen gehen die Bypass-Operationen (etwas weniger als 4’000 pro Jahr) zurück, die grundsätzlich den gleichen Zweck erfüllen – aber auf chirurgischem Weg, indem ein verengter Gefässabschnitt mit einem natürlichen Gefäss überbrückt wird. Kappeteins neue Dreijahresergebnisse der so genannten Syntax-Studie mit 1800 Beteiligten zeigen nun die Grenzen der Stentbehandlung auf.

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