Augengesundheit: Welche Lebensmittel sind am besten?

Eine gute Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit der Augen. Neben dem altbekannten Vitamin A (dem Augenvitamin «par excellence») und seinem pflanzlichen Vorläufer, dem Betacarotin, sind weitere Stoffe am Sehprozess beteiligt und wichtig für den Erhalt der Sehschärfe. Entsprechend kommen sie in hohen Konzentrationen in Hornhaut, Netzhaut, Iris und/oder Linse vor. Wo können Sie diese Nährstoffe finden und welche Lebensmittel sollten Sie wählen, um Ihre Augen gesund zu halten?

Durch Überbeanspruchung im Beruf oder infolge von Umwelteinflüssen steigt der Bedarf an Vitamin A beträchtlich. Zudem kann eine fett- und cholesterinarme Ernährung eine ungenügende Versorgung mit Vitamin A zur Folge haben. Dieses Vitamin kann nämlich vom Körper nur aufgenommen werden, wenn es in Fett gelöst ist. Sämtliche Vitamin-A-Quellen tierischer Herkunft wiederum enthalten gleichzeitig Cholesterin. Um gesunde Augen zu haben, müssen Sie die richtigen Lebensmittel auswählen.

Stress, starkes Schwitzen, zu viel Koffein und Alkohol sowie orale Verhütungsmittel gehören zu den Gegenspielern von Vitamin B2 und Zink. Ein Mangel an Alpha-Linolensäure schliesslich ist bei Personen häufig, die selten oder nie Fisch essen.

Vermeidung von Augenkrankheiten

Eine Photophobie (Überempfindlichkeit der Augen) mit tranenden Augen kann mit einem Mangel an Vitamin B2 zusammenhangen und durch eine entsprechende Nahrungsergänzung behoben werden. Betroffene haben manchmal das Gefühl von Sand in den Augen. Eine Photophobie mit trockenen Augen wiederum wird durch ein Defizit an Vitamin A ­verursacht. Im fortgeschrittenen Stadium können Unverträglichkeiten gegenüber Kontaktlinsen und Hornhautveränderungen auftreten.

Ein schwerer Vitamin-A-Mangel führt zu einer Xerophtalmie. Bei dieser Augenerkrankung trocknen die Bindehaut und die Hornhaut aus. Weltweit leiden mehrere Hunderttausend Menschen an einer Xerophtalmie, vor allem Kinder in Entwicklungsländern.

Eine weitere mögliche Folge eines Vitamin-A-Mangels ist eine Hemeralopie, auch Nachtblindheit genannt, die sich durch eingeschränktes Sehen bei schwachem Licht (Dammerung, schlechte Beleuchtung) bemerkbar macht.

Den Auswirkungen des Alterns begegnen

Sehstörungen und Augenreizungen gehören zu den ersten Symptomen von Diabetes. Ohne geeignete Behandlung können diese Beschwerden zu ernsthaften und sogar irreversiblen Verletzungen an der Netzhaut führen. Die diabetische Retinopathie ist der häufigste Grund für eine Erblindung in der westlichen Welt.

Als Katarakt wird die teilweise oder vollständige Trübung der Linse bezeichnet, die für einen fortschreitenden Sehverlust verantwortlich ist. Ein Katarakt bei alteren Menschen steht mit dem Alterungsprozess der Linse in Zusammenhang, d. h. oxidativen Schädigungen. Als Prävention sollte deshalb auf eine optimale Zufuhr von Antioxidanzien geachtet werden: Vitamin A, Betacarotin, Lutein, Vitamin C und E, Zink, Selen, Coenzym Q10 usw. In zahlreichen klinischen Studien wurde nachgewiesen, dass die langfristige Einnahme von Nahrungsergänzungen mit diesen Substanzen das Risiko deutlich verringert, an einem Katarakt zu erkranken, und dass sich der Krankheitsverlauf günstig beeinflussen lässt.

Dieselben Massnahmen sind sinnvoll bei einer Makuladegeneration, einer Schädigung in einem bestimmten Bereich der Netzhaut, der als Makula oder «gelber Fleck» bezeichnet wird. Diese Krankheit gehört zu den häufigsten Gründen für eine Erblindung ab 50 Jahren.

Beim Glaukom (Grüner Star) schliesslich handelt es sich um eine Augenkrankheit infolge eines erhöhten Augeninnendrucks. Dabei wird der Sehnerv geschädigt und Betroffene ­können ebenfalls erblinden. Übermassiger Konsum von Koffein begünstigt das Auftreten und Fortschreiten dieser Augenerkrankung.

Wo finden Sie die richtigen Nährstoffe für Ihre Augen?

  • Vitamin A: Lebertran von Heilbutt und Kabeljau, Leber, Eigelb, Rahm, Butter, Vollmilch usw.
  • Betacarotin: Farbige Früchte und Gemüse (namentlich gelb-orange und grün), Dörrfrüchte, Meeresalgen wie Spirulina oder Chlorella usw.
  • Vitamin B2: Lebensmittel tierischen Ursprungs (vor allem Leber und Vollmilch), Bierhefe usw.
  • Zink: Meeresfrüchte (vor allem Austern), Hering, Leber, Bierhefe, Weizenkeime, Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte usw.
  • Alpha-Linolensaure: Fisch, Leinsamen-, Soja-, Johannisbeerkernöl usw.
Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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