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Ist eine Überdosierung von Mikronährstoffen möglich?

Mikronahrstoffe werden sowohl zur Pravention als auch zur Therapie von Krankheiten eingesetzt. Gerade bei lang dauernder und hoch dosierter Einnahme wird immer wieder die Frage nach einer möglichen Uberdosierung gestellt. Man weiss heute jedoch, dass der Körper mit diesen lebensnotwendigen Bausteinen sehr gut umgehen kann und Uberdosierungen äusserst selten sind.

Selbstverstandlich kann grundsatzlich jede Substanz überdosiert werden ? auch Wasser und Kochsalz. Bei den Mikronahrstoffen handelt es sich – im Gegensatz zu den klassischen Medikamenten, die vielfach körperfremd sind – um physiologische, körperfreundliche und lebensnotwendige Substanzen. Mit diesen Substanzen kann der Körper gut und haushalterisch umgehen. Wenn ein Nahrstoff mit dem täglichen Essen in zu geringer Menge zugeführt wird, kann der Körper diesen Nahrstoff sehr optimal aus dem Magen-Darm-Trakt verwerten. Auch die Ausscheidung wird in diesem Fall gedrosselt, indem die Rückresorption des Nahrstoffes über die Nieren vermindert wird. Umgekehrt wird bei einer deutlichen Uberversorgung der Körper die Verwertung des Nahrstoffes aus dem Magen-Darm-Trakt reduzieren und die Ausscheidung via Niere fördern.

Der Fachmann spielt eine wichtige Rolle

Diese natürlichen Steuermechanismen sind dafür mitverantwortlich, dass der Dosierungsspielraum bei den Mikronahrstoffen in der Regel recht breit ist. Es ist bei der Gabe von Mikronahrstoffen natürlich trotzdem nicht das Ziel, nach dem Motto «je mehr, umso besser» zu verfahren. Je nachdem, ob präventive oder therapeutische Ziele erreicht werden sollen, wird der Fachmann entsprechend dem Erkenntnisstand aus der Fachliteratur eine dem Individuum angepasste Dosierung empfehlen. Innerhalb dieser klar definierten Dosierungsbereiche besteht ein äusserst minimales Risiko für unerwünschte Wechselwirkungen oder Uberdosierungen.

Den schmalsten Dosierungskanal muss man beim Vitamin A durchschreiten. Hier gilt in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, dass nicht mehr als 8000/10 000 I.E. Vitamin A / Tag überschritten werden dürfen, da Vitamin A ein bekanntes Missbildungspotenzial für das ungeborene Kind besitzt. Aber auch ein Mangel an Vitamin A in der Schwangerschaft kann zu Schwangerschaftskomplikationen führen!

Eine Gewöhnung an Mikronahrstoffe ist nicht bekannt und nicht zu erwarten, da es ja lediglich das Ziel ist, in Erganzung zum täglichen Essen den Bedarf dieser lebenswichtigen Bausteine zu decken.

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Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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