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Bessere Tage vor “den” Tagen

Schatzungsweise 70% der Frauen im fruchtbaren Alter leiden in unterschiedlichem Ausmass am pramenstruellen Syndrom (PMS), d.h. an körperlichen und/oder psychischen Beschwerden in den Wochen oder Tagen vor der Menstruation. Nur wenige der betroffenen Frauen kennen aber die Ursache: ein hormonelles Ungleichgewicht der weiblichen Sexualhormone mit einem Uberschuss an Östrogenen und einem Mangel an Progesteron. Eine Uberproduktion von Östrogenen führt zu Anspannungen, erhöht die Durchlassigkeit der Kapillaren, die Fettspeicherung und das Volumen der Brüste und hemmt die Synthese von Dopamin, einem natürlichen Antidepressivum. Progesteron hat dagegen weitgehend die umgekehrte Wirkung. Wenn Sie zu den Betroffenen gehören, können Ihnen bestimmte, spatestens in der Woche vor der Regelblutung getroffene Ernährungsmassnahmen helfen:

  • Trinken Sie täglich 2 l Flüssigkeit, meiden Sie aber gleichzeitig Salz (Natrium), um Wassereinlagerungen vorzubeugen. Bevorzugen Sie Wasser und Krautertees, insbesondere solche mit harntreibenden Eigenschaften (Birke, Orthosiphon, Habichtskraut usw.). Achten Sie auf genügend Gemüse und frische Früchte, da diese viel Kalium (natürlicher Natrium-Antagonist) enthalten, und bevorzugen Sie proteinreiche, fettarme Nahrungsmittel (Geflügel, Fisch, Ei, entrahmte Milchprodukte, Sojaprodukte), welche die Nierentatigkeit anregen.
  • Um Blahungen vorzubeugen, kauen Sie gründlich, verzichten Sie auf «gaserzeugende» Nahrungsmittel (wie Kohl und getrocknetes Gemüse) und halten Sie sich an die leicht verdauliche Trennkost.
  • Zur Entspannung Ihrer Nerven sollten Sie anstelle von Kaffee beruhigende Tees aus Melisse, Passionsblume oder Baldrian trinken. Nahrungserganzungen, die sich bei PMS anbieten, enthalten Vitamin B6 und Gammalinolensaure, eine mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsaure, die hauptsächlich in Borretsch-, Nachtkerzen- und Johannisbeerkernöl vorkommt.

Hilfe durch Phytotherapie

Wie bereits erwahnt, können verschiedene Pflanzen mit harntreibenden und beruhigenden Eigenschaften beim pramenstruellen Syndrom eine gewisse Linderung verschaffen. Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) stellt bei diesen Beschwerden aber die Pflanze der Wahl dar. Der bereits seit dem Mittelalter gegen Ödeme sowie Beckenschmerzen und -entzündungen eingesetzte Mönchspfeffer lindert auch die Beschwerden bei PMS und tragt zur Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts bei. Die Wirksamkeit dieser sehr gut vertraglichen Pflanze wurde in zahlreichen klinischen Studien nachgewiesen. Obwohl die Wirkung bereits in den ersten Wochen eintreten kann, ist eine langerfristige Behandlung über mindestens drei Monate empfehlenswert.

Mönchspfefferextrakte sind in Form von Tabletten in Apotheken und Drogerien erhältlich.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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