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Lösen Sie Ihren Husten!

Die Atemwege unseres Körpers haben eine Hauptfunktion: Sie versorgen unser Blut mit Sauerstoff. Dabei arbeiten mehrere Organe ganz ohne unser Zutun zusammen, um die lebensnotwendige Sauerstoffzufuhr sicherzustellen. Die Luft wird zuerst in der Nase erwarmt, befeuchtet und grob gefiltert. Die grösseren Staubpartikel werden dort durch die Nasenharchen zurückgehalten. Dann durchquert die Luft Kehlkopf und Luftröhre und strömt durch die Bronchien, ein immer feiner verzweigtes Geast (auch Bronchialbaum genannt), in die Lunge. All diese Organe sind mit einer Schleimhaut bedeckt, die einerseits schleimbildende Zellen enthält, mit denen sie Fremdpartikel zurückhalt. Andererseits verfügt die Schleimhaut über Flimmerzellen, die fliessbandahnlich für eine standige Reinigung der Luftwege sorgen, wobei die ausgesonderten Abfalle schliesslich ausgeschneuzt oder geschluckt werden.

Der Hustenreflex

Wenn die Bronchialschleimhaut von der Kalte, aggressiven Gasen (z.B. Ozon) oder Infektionserregern gereizt wird, erhöht sich die Schleimproduktion und staut sich in den Bronchiolen. Der Körper reagiert darauf mit einem stossweisen, fast explosionsartigen Ausatmen: dem Husten. Der Hustenreflex ist lebenswichtig, denn er ermöglicht den Bronchien, sich von Fremdkörpern, aber auch von angesammeltem Schleim zu befreien. Wir alle kennen den Reflex, besonders wenn uns etwas in den falschen Hals gerat oder bei Erkaltungen. Trotzdem gilt es, auf die Begleitsymptome eines Hustens, seine Dauer, seine Regelmassigkeiten und mögliche Ursachen zu achten, um eine optimale Behandlung zu garantieren.

Die Ursachen des Hustens

Eine der haufigsten Ursachen ist die Erkaltung, sei deren Erreger nun ein Virus oder, was seltener vorkommt, eine Bakterie. Sie kann sich durch Schnupfen, Grippe, eine Nebenhöhlenentzündung, Angina, eine Kehlkopfentzündung oder Bronchitis aussern. Die Erkaltung beginnt zumeist mit einem trockenen, unproduktiven Hu- sten, derspäter reift und einen gelblichgrünen Auswurf produziert. Begleitsymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Schnupfen oder Heiserkeit sind häufig.

Die chronische Bronchitis wird in den meisten Fallen durch Rauchen verursacht («Raucherhusten») und aussert sich über Monate oder Jahre durch Episoden produktiven Hustens.

Asthma wiederum charakterisiert sich durch von Atemnot begleitete Hustenanfalle.

Verschiedene Infektionskrankheiten (Lungenentzündung, Tuberkulose, Diphtherie, Keuchhusten usw.) und innere Erkrankungen (Herzinsuffizienz, saures Aufstossen usw.) können zu Hu- stenanFällen führen. Um so schneller deren Ursache erkannt wird, um so weniger Zeit geht dann mit einer falschen Behandlung verloren. Ist der Auswurf blutig, könnte dies auf eine Lungenembolie oder auf Lungenkrebs hindeuten.

Schliesslich können bestimmte Medikamente ungewollt zu Husten führen, der aber auch nervliche Ursachen haben kann (Tic, übermassige Schüchternheit).

Wie wir sehen, ist die Liste der Hu- stenerreger mannigfaltig. Ein Husten bei einem Kleinkind oder einem Senior hat in der Regel völlig andere Ursachen und Folgen. Bevor mit einer kontrollierten Selbstmedikation begonnen wird, muss unbedingt abgeklart werden, ob nicht Ursachen vorliegen, die einen Arztbesuch erfordern. Husten ist ein wichtiger Reflex der Natur, doch einen “normalen” Dauerhu-sten gibt es nicht. Wenn Patienten sich an ihre Symptome gewöhnt haben und diese beschönigen, kann die Vertrauensbeziehung PatientIn – Gesundheitsfachperson die Einleitung einer geeigneten Behandlung manchmal entscheidend erleichtern.

Arten des Hustens und ihre Behandlung

Sobald feststeht, dass der Husten keine spezifische Behandlung erfordert (z.B. Asthma, Allergien, Infektionskrankheiten), lassen sich zumeist zwei Arten von Husten unterscheiden :

Trockener Reizhusten tritt oft plötzlich und gehauft auf, die Anfalle sind intensiv und produzieren keinen Auswurf. In den meisten Fallen wird er mit Hustenmitteln behandelt, die direkt auf das Hustenzentrum im Gehirn wirken. Die Dauer einer solchen Behandlung muss zeitlich beschrankt sein.

Produktiver Husten charakterisiert sich durch eine betrachtliche Schleimproduktion mit erschwertem Auswurf. Ein produktiver Husten ist nicht mit «Spucken» gleichzusetzen: Frauen scheuen sich zu spucken, Kleinkinder sind dazu nicht in der Lage. Manche Patienten schlucken den Auswurf. Wird im Schlaf nicht gehustet, sammelt sich nachts viel Schleim an. In solchen Fallen ist der Einsatz von Hustenmitteln nicht gerechtfertigt, da sie den zum Abhusten nützlichen Hustenreflex verhindern. Hingegen ist es sinnvoll, den Schleim zu verflüssigen, damit er leichter ausgestossen werden kann. Es sollte viel getrunken werden, so etwa Krautertees, die das Aushusten erleichtern, wie Thymian, Spitzwegerich und weitere Brusttees. Unter den Medikamenten sind besonders Mukolytika (wie Acetylcystein) zu empfehlen, da sie den Schleim in den Atemwegen verflüssigen.

Prophylaxe: Wie lasst sich das Hustenrisiko senken?

Rauchen ist für mehrere von Husten begleitete Luftwegserkrankungen verantwortlich. Eine der sinnvollsten prophylaktischen Massnahmen besteht somit darin, auf Tabak zu verzichten, oder besser noch, mit Rauchen gar nie zu beginnen. Schlechte Luft gilt es generell zu meiden. In der kalten Jahreszeit sollte regelmässig gelüftet werden, weiter ist der Einsatz von Luftbefeuchtern nützlich. Medikamente zur Starkung der natürlichen Abwehr des Körpers helfen mit, einem Erkaltungshusten vorzubeugen.

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