Im friedlichen Rhythmus eines Sommertags

Am Morgen weckt die Sonne sanft das Meer, das seinen königsblauen Schleier hebt und seine glasklaren Züge preisgibt. Um sieben Uhr morgens, noch mit etwas Kaffeegeschmack auf den Lippen, gehen wir auf Erkundungstour an Land. Die Vegetation erwacht. Kein Geräusch, nur das Knacken brechender Zweige. Die Steine strahlen da und dort noch etwas Kühle aus. ­Reisende haben am Strand geschlafen, zusammengerollt in Schlafsäcken, die sie vor dem nächtlichen Tau schützen. In dieser Stimmung wird der Morgenspaziergang zum meditativen Lustwandeln.

Wir kehren an Bord zurück, bevor die Sonne den Zenit erreicht. Eine drückende Hitze macht sich breit. Das Flimmern der Hitze als einzige Bewegung in der schläfrigen Atmosphäre. Zum Wohlgefühl von Entspannung, Siesta oder Lesepause mischt sich der Geschmack von süssen, reifen Früchten. Ein erfrischender Sprung ins kühle Nass – nichts ist auf einem Schiff einfacher! Das Wasser liegt uns zu Füssen, vor unserer Terrasse, dem Cockpit.

Das Wasser kräuselt sich in orangen Schattierungen: erste Anzeichen des zur Ruhe kommenden Tages. Fischerboote laufen im Hafen ein, im Schlepptau ein Schwarm kreischender Möwen. Wir gehen zum Quai und feilschen um zwei Goldbrassen. Wir schätzen diesen Fisch wegen seines Geschmacks und seines Nährwerts. Zwanzig Minuten brät er im Ofen, mit einem Schuss Olivenöl, einigen Zitronenringen und Kräutern. Wir haben kein Verlangen nach Ausgefallenem, schätzen das Natürliche und dazu ein Gläschen Wein. Wir geniessen unser Mahl draussen.

Erste Sterne leuchten am Himmel, die Sonne will sich aber noch nicht zurückziehen. Hinter sich her zieht sie einen gleissend roten Lichtstreifen. Feriengäste flanieren dem Meer entlang. Die Restaurants füllen sich mit Leben, Kerzenlichter spiegeln sich im ruhigen Wasser des Hafens. Die Nacht senkt sich über die Boote. Der Grosse Bär triumphiert. Die Kühle der Nacht erinnert uns daran, dass es Zeit zum Träumen ist.

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