Wie transgene Pflanzen oder Tiere sind transgene oder transgenetisch veränderte Nahrungsmittel Organismen, deren Erbgut mit Hilfe gentechnischer Verfahren verändert wurde. Konkret wurden in gentechnisch veränderten Organismen (GVO)sämtliche Gene jeder einzelnen Zelleverändert, und zwar durch die Übertragung eines so genannten Transgens, also eines Fremdgens, das z. B. von einer Pflanze, einer Bakterie oder einem andern Organismus stammt. Sämtliche Zellen gentechnisch veränderter Organismen enthalten also dieses Fremdgen, das bei der Vermehrung weitervererbt werden kann.
Tatsächliche oder mutmassliche Vorteile
Gentechnische Verfahren werden bei Pflanzen seit rund 20 Jahren mit folgenden Zielsetzungen eingesetzt:
- Optimierung von Farbe und/oder Geschmack
- Optimierung der Masse (und damit der Rendite)
- Immunisierung gegen Schädlinge oder Unkrautvertilgungsmittel
- Optimierung der Widerstandskraft gegen Kälte und Trockenheit sowie Verbesserung der Lagerfähigkeit
- Bei Ölsaat: Günstige Veränderung der Fettsäurenzusammensetzung
- Unschädlichmachen allergener Eiweisse in gewissen Pflanzen.
Wenn gentechnische Verfahren umweltschädliche Methoden – wie zum Beispiel den Einsatz von Insektenschutz- und Unkrautvertilgungsmitteln – ersetzen, lässt sich damit die Umweltverträglichkeit allgemein steigern. Leider verhindert aber die Pollenübertragung nach wie vor eine definitive Unkrautvertilgung, denn neue resistente Arten vermehren sich erneut.
Die Risiken
Als Risiken der Genmanipulation gelten vorwiegend neue für den Menschen schädliche Substanzen und Allergene in den Nahrungsmitteln. Ferner könnten sich gewisse Eigenschaften der gentechnisch veränderten Nahrungsmittel – z. B. eine Resistenz gegen Antibiotika – auf den Menschen übertragen.
Seit 1995 unterstehen deshalb gentechnisch veränderte Lebensmittel in der Schweiz der Deklarationspflicht und werden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf ihre Unschädlichkeit hin geprüft.
Die Alternative
Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten? Und doch gibt es für alle, denen diese Entwicklung nicht behagt, noch immer die Möglichkeit, sich beim Biobauern einzudecken und im Bioladen einzukaufen, wo garantiert genetisch unveränderte Produkte angeboten werden.
