Home Leben Langlebigkeit DHEA – ein Jungbrunnen?

DHEA – ein Jungbrunnen?

Genau das Gleiche wie von Melatonin, mit dem DHEA übrigens mehrere Gemeinsamkeiten aufweist. DHEA kam in den USA 1994 auf den Markt und ist frei erhältlich, zum Teil sogar in den Regalen der Supermärkte bei den Naturprodukten und Nahrungsergänzungen. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass es sich dabei immerhin um ein Hormon handelt (Dehydroepiandrosteron), das in unserem Körper von der Nebenniere abgegeben wird. Zudem durchlaufen DHEA-Präparate keinerlei Qualitätskontrollen, da sie nach amerikanischem Gesetz als Nahrungsmittelergänzung gelten. Mit anderen Worten: Diese Präparate bieten keine Garantie sowohl bezüglich Dosierung und Bioverfügbarkeit (Menge, die der Körper von diesem Wirkstoff tatsächlich aufnimmt) als auch was potenziell gefährliche Verunreinigungen angeht.

Der französische Professor Etienne-Emile Beaulieu gehörte zu den Ersten, die sich für DHEA interessierten. Dieses Hormon, von dem unser Körper ab dem Alter von 30 Jahren kontinuierlich weniger produziert, besitzt ein breites Wirkungsspektrum. Es stimuliert das Immunsystem, unterstützt die Gehirnfunktionen, spielt bei der Bekämpfung von Osteoporose eine Rolle usw. Verschiedene Studien belegen, dass ein tiefer DHEA-Spiegel bei Männern mit einer höheren Sterblichkeitsrate einhergeht und bei Frauen häufiger Depressionen und eine Abnahme der Libido auftreten. Andere Studien haben gezeigt, dass sich 80% der Personen, die regelmässig DHEA einnehmen, ausgeglichener und wohler fühlen. Das leuchtet ein: Dieses Hormon begünstigt die Synthese gewisser En­domorphine mit bekannten antidepressiven Eigenschaften.

Trotzdem bleibe ich bei meiner Schlussfolgerung: Es braucht weitere, breiter angelegte Forschungsarbeiten, um abschätzen zu können, ob und in welchen Dosen DHEA bei Personen, die zu wenig davon produzieren, ersetzt werden kann. Das ist auch der Grund, weshalb diese verlockende Pille von den Gesundheitsbehörden in der Schweiz (noch) nicht zugelassen ist.