Home Leben Bebe & Kinder ADHS: Wenn kindlicher Übermut zum Albtraum wird

ADHS: Wenn kindlicher Übermut zum Albtraum wird

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betrifft zwischen 5 und 7% der Kinder und Jugendlichen in der Schweiz. Sie ist gekennzeichnet durch anhaltende Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit zu modulieren und aufrechtzuerhalten, und/oder durch ein hohes Mass an Unruhe und Impulsivität. ADHS bringt ein erhöhtes Risiko für Unfallverletzungen und Depressionen mit sich. Deshalb ist es wichtig, es so früh wie möglich zu behandeln.

Die Störung tritt in der Regel vor dem zwölften Lebensjahr auf. Die Kinder haben Schwierigkeiten, konzentriert zu bleiben, lassen sich leicht ablenken, unterbrechen sich ständig bei ihren Aktivitäten und neigen dazu, Gegenstände zu verlieren – sowohl in der Schule als auch zu Hause. Diese Verhaltensweisen gehen manchmal mit Lernstörungen und motorischen Koordinationsproblemen einher. Durch Behandlungen lassen sich die Symptome jedoch lindern.

Mögliche Ursachen

Obschon das überwiegende Auftreten der Hyperaktivität beim männlichen Geschlecht als gesichert gilt, ist man sich in Fachkreisen noch längst nicht über die Ursachen einig. Oft werden genetische, neurobiologische und ernährungsbedingte Faktoren ins Feld geführt, manchmal auch umweltbedingte Schwermetallbelastungen. Zu den ernährungsbedingten Ursachen:

  • Ein Mangel an Omega-3- und -6-Fettsäuren (GLA, EPA, DHA usw.) infolge einer unzureichenden körpereigenen Synthese kann durch einen Nährstoffmangel verschlimmert werden. Eine Nahrungsergänzung mit Borretsch- oder Nachtkerzenöl (GLA) und Fischöl (EPA, DHA) kann hier abhelfen.
  • Eine übermassig phosphatreiche Nahrung. Phosphatsalze werden den unterschiedlichsten Nahrungsmitteln beigefügt (Wurstwaren, Schmelzkäsezubereitungen, Glace, Fertigdesserts, Fertiggerichten, Colagetränken usw.). In den letzten 30 Jahren ist unser täglicher Phosphatkonsum von 1,5 auf 4 g angestiegen.

Behandlungsmöglichkeiten

Verhaltensstörungen führen unweigerlich zu familiären Problemen und Lernschwierigkeiten. Diese wiederum führen zu Misserfolgen und fördern so die Entstehung psychischer Probleme beim Kind, das mit der Zeit sein Selbstvertrauen verliert. Sie können auch Unfälle begünstigen und später zum Schulversagen führen.

Hyperaktivitat muss deshalb zum Wohl des Kindes und damit es sein Gleichgewicht findet, aber auch zum Schutz seiner Umwelt behandelt werden. Die Behandlung sollte möglichst ganzheitlich ausfallen. Dazu gehören:

  • eine möglichst naturbelassene, gesunde und ausgewogene Ernährung;
  • Nahrungsergänzungen (nebst den oben erwähnten Ölen hat sich vitalstoffreiche Kräuterhefe bewahrt);
  • allenfalls homöopathische und/oder spagyrische Präparate (Tarentula hispana, Kali bromatum, Argentum nitricum usw.);
  • alternative und ergänzende Heilmethoden wie Kinesiologie oder Ergotherapie;
  • Psychotherapie;

Wenn diese Massnahmen fehlschlagen, können Medikamente der Schulmedizin zum Einsatz kommen. Wegen seiner Wirksamkeit und ziemlich guten Verträglichkeit wird das Methyl­phenidat am häufigsten verordnet. Es führt selbst bei einer langfristigen Behandlung weder zu Gewöhnung noch Abhängigkeit.