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Wecken Sie Ihre Haut und ­schläfern Sie Ihre neuropathischen Schmerzen ein

Sie leiden an einer Neuralgie. Dabei handelt es sich um schmerzhafte Beschwerden im Bereich der Nerven, der Stromkabel, welche die «Augen» Ihrer Haut mit ihrem Gehirn verbinden. Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff «Neuralgie», eine Krankheit, für die es häufig keine Erklärung gab, durch den Ausdruck «neurogene Schmerzen» ersetzt. Im 21. setzte sich der angelsachsisch geprägte, pleonastische Begriff «neuropathische Schmerzen» auch bei uns durch.

Solche Schmerzen sind häufig: Laut jüngsten Studien sind in Frankreich 5 von 100 Menschen betroffen. Bei der Behandlung stehen Medikamente im Vordergrund.

Zentrum mit Pioniergeist

In den letzten Jahren tauchte in Freiburg ein Silberstreifen am Horizont auf: Ein auf neuropathische Schmerzen spezialisiertes Zentrum öffnete seine Pforten in der Clinique Générale. Die Therapeuten suchen auf Ihrer Haut nach Anzeichen für unterbrochene elektrische Leitungen, d. h. einige Quadratzentimeter Haut mit leicht oder auch stärker verringerter Sensibilität. Diese Zone wird abgegrenzt und von Hand auf ein Papier übertragen, dann zeigt man Ihnen Übungen für zu Hause, die Ihre Berührungssensibilitat fördern. Die Natur ist nämlich grosszügig: Selbst wenn einige Ihrer Nervenfasen unwiederbringlich unterbrochen sind, können die verbliebenen «austreiben» und deren Aufgabe übernehmen wie ein Ast bei einem Strauch, der erfroren schien und an neuen Stellen wieder Knospen bekommt. Diese tägliche Arbeit verlangt Geduld. Normalerweise sollten Sie mit 3 Monaten rechnen, es können aber auch mehrere Jahreszeiten vergehen, bevor Ihre neuropathischen Schmerzen spürbar nachlassen.

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