Verstopfung: wie weiter?

Einen tragen Darm wieder anzuregen ist ein langfristiges Unterfangen. Eine hohe Flüssigkeitszufuhr (1 ½ bis 2 1 pro Tag) ist nicht ausreichend, wenn Sie zuwenig Ballaststoffe zu sich nehmen. Und wenn Sie zwar Obst und Gemüse essen, aber nur selten Getreide, Vollkornprodukte (Brot, Teigwaren), Hülsenfrüchte, Dörrobst und Nüsse, ist Ihre Ballaststoffzufuhr höchstwahrscheinlich ungenügend.

Da Ihre Beschwerden chronisch geworden sind, rate ich Ihnen auch, gekochten und rohen Speisen jeweils mindestens 2 Esslöffel Haferkleie beizufügen. Haferkleie ist der beste Lieferant von Nahrungsfasern, und ihre Quellfähigkeit ist sechsmal grösser als diejenige von Weizenkleie.

Empfehlenswert sind weiter Hirse, Feigen, Pflaumen, Bifidus-Milchprodukte, Leinsamen, Apfelsaft und Olivenöl. Dorrfeigen und/oder -pflaumen wirken besser, wenn sie zuerst einige Stunden in einem Glas Wasser eingeweicht werden. Trinken Sie auch dieses Einweichwasser! Morgens ein Esslöffel Olivenöl auf nüchternen Magen – eventuell vermischt mit dem Saft einer halben Zitrone zur Geschmacksverbesserung – führt oft zu guten Ergebnissen.

Ihr Apotheker kann Ihnen Produkte empfehlen, die reich an Ballast- oder Quellstoffen sind und Ihre Darmtätigkeit auf milde Art anregen. „Echte“ Abführmittel hingegen, und dazu gehören auch Abführtees, dürfen nur ausnahmsweise eingenommen werden. Auch pflanzliche Wirkstoffe wie Sennesblätter und Faulbaumrinde reizen den Darm auf die Dauer.

Sie können weiter über mehrere Monate hinweg die folgende homöopathische Behandlung testen: 4 Kügelchen Alumina 4 CH morgens und nachmittags, 40 Tropfen Urtinktur Taraxacum vor dem Abendessen sowie abwechslungsweise eine Ampulle Dickdarm oder Leber 4 CH vor dem Schlafengehen.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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