Und wenn Sie Organspender würden?

Vor einigen Monaten rief uns der Tod des 23-jährigen französischen Sängers Grégory Lemarchal, der an den Folgen der zystischen Fibrose starb, unsere Machtlosigkeit gegen viele Erkrankungen in Erinnerung. Am meisten hat mich persönlich dabei erschüttert, dass eine Lungentransplantation das Leben von Grégory um bis zu zehn Jahre hatte verlängern können.

In dieser Zeit wären vielleicht in der Bekämpfung dieser Krankheit deutliche Fortschritte erzielt worden. Leider gehört die Schweiz bei den Organspenden nicht zu den führenden Nationen. 2005 waren 1159 Menschen auf einer Warteliste eingetragen. Bei lediglich 413 konnte eine Transplantation durchgeführt werden, 38 Personen, die auf ein Organ warteten, starben in diesem Jahr.

Nach dem tragischen Tod von Grégory äusserte mein 14-jähriger Sohn spontan den Wunsch, Organspender zu werden. Falls er vor mir sterben sollte, würde mein immenser Schmerz etwas durch das Wissen gemildert, dass sein Tod nicht ganz ohne Sinn war. Mir selber macht der Gedanke, dass mein Körper eines Tages erst nach der Entnahme von Organen begraben wird, keine Angst. Das Wissen, dass ich zumindest theoretisch Leben retten kann, erfüllt mich dagegen mit Freude. Ja, ich bin Organspenderin. Und Sie?

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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