Tun Sie Ihrem Zahnfleisch etwas Gutes!

Beides sind Parodontopathien, also Erkrankungen des Parodontiums. Als Parodontium oder Zahnhalteapparat bezeichnet man die körpereigenen Strukturen, mit denen die Zähne im Kiefer verankert sind: Zahnfleisch, Zahnfächer im Kieferknochen, Wurzelhaut und Zahnzement. Aber damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf.

Eine Parodontose ist ein langsam fortschreitender Verfall des Zahnhalteapparats; eine Parodontitis ist eine akute Entzündung. Die Hauptursache für Parodontose ist Kalziummangel in den Knochen, während Parodontitis vor allem durch mangelnde Mundhygiene hervorgerufen wird, die zur Bildung von stark keimhaltigem Zahnbelag (Plaque) und Zahnstein führt.

Bei der Parodontitis unterscheidet man ausserdem die oberflächliche Zahnfleischentzündung (Gingivitis) von tiefer gehenden Formen mit Eiterbildung. Bei der Gingivitis ist lediglich das Zahnfleisch betroffen; es ist gerötet und blutet leicht. Die Erkrankung heilt vollständig ab, wenn der Betroffene seine Zähne besser pflegt und regelmässig den Zahnstein entfernen lässt.

Bei der eitrigen Parodontitis hingegen ist der Zahnhalteapparat bis in die Tiefe entzündet und wird schliesslich zerstört. Die Ränder des Zahnfleischs lösen sich vom Zahn und gehen zurück. Die Zähne verlieren zunehmend ihren Halt, werden locker und fallen aus. Schmerzen, Mundgeruch und Abszesse sind die Begleiterscheinungen einer tiefen Parodontitis.

Das Wichtigste zur Vorbeugung von Parodontopathien ist gründliche Mundhygiene. Es gibt spezielle Zahnpasta sowie Mundwasser und Gels, die die Regeneration des Zahnfleischs fördern.

Kann auch die Ernährung schuld sein?

Da Parodontose durch Kalziummangel im Knochen bedingt ist, trägt eine lebenslang ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D zur Vorbeugung bei. Bei Parodontitis kann die mangelhafte Versorgung mit Vitamin B und C eine Rolle spielen. Ein klassisches Symptom von Vitamin-B-Mangel sind Zahnfleischentzündungen, während schwere Vitamin-C-Defizite mit Zahnfleischbluten und -schwellungen einhergehen. Bei allen Erkrankungen des Zahnhalteapparats kann auch die ergänzende Zufuhr von Coenzym Q10 sinnvoll sein.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

Verwandte Artikel

- Werbung -

Neueste Artikel