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Schnupfen lindern und Komplikationen vorbeugen

Im Winterhalbjahr lauern uns rund 200 verschiedene Erkältungsviren auf. Wie soll man da einem Schnupfen (bzw. einer viralen Rhinitis) entkommen? Er ist hoch ansteckend, und im Gegensatz zur
Grippe gibt es keine Schutzimpfung dagegen. Erwachsene sind durchschnittlich 2- bis 3-mal pro Jahr betroffen, Kinder weit öfter.

Prävention ist das A und O

Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse bietet den besten Schutz gegen Schnupfen und andere Erkältungskrankheiten. Pflanzliche Produkte oder Mikronährstoffe, die das Immunsystem stärken (Echinacea, Vitamin C, Zink, Aminosäuren usw.), sind weitere Helfer.
Schnupfen wird nicht, wie allgemein angenommen, primär durch Kälte ausgelöst. Vielmehr begünstigt die Kälte seine Entstehung durch eine Schwächung von Immunsystem und Atemwegsschleimhaut. Ein Mangel an Sonnenlicht sowie Erschöpfung, Stress und Schlafmanko sind weitere Faktoren, die das Immunsystem schwächen.
Ist der Schnupfen bereits da, lassen sich die Symptome durch folgende Massnahmen lindern:
• Viel trinken, vor allem Heissgetränke, damit das Virus verdünnt wird und leichter ausgeschieden werden kann.
• Inhalieren mit heissem Wasser und ätherischen Ölen (Thymian, Eukalyptus usw.)
• Befeuchtung der Wohnräume
• Äusserliche Anwendung oder Einnahme abschwellender Arzneimittel.

Ist Vorsicht vor Nasentropfen geboten?

Nasentropfen oder andere lokal anzuwendende Arzneimittel (Spray, Gel usw.) sind bei Schnupfen durchaus sinnvoll. Als Fachperson wissen Sie, wie solche Medikamente ohne unerwünschte Nebenwirkungen einzusetzen sind. Das Bindegewebe der Nasenschleimhaut ist von zahlreichen Blutgefässen durchzogen, die sich bei Schnupfen ausdehnen. Die Folgen sind das Anschwellen der Schleimhaut, übermässige Schleimabsonderung und eine «verstopfte Nase». Die Atmung kann dann nur noch durch den Mund erfolgen, der aber die eingeatmete Luft nicht befeuchten kann. Damit kann die Atmung durch den Mund zu einer Austrocknung und Reizung von Rachen und Bronchien führen.

 

Wohltuend und vorbeugend!

Abschwellende Nasenmittel für die lokale Anwendung (Nasensprays, -tropfen, -gels) wirkend gefässverengend und vermindern die Schleimproduktion. So kann die Nasenschleimhaut rasch abschwellen, die Nase wird wieder frei, und die Atmung wird dauerhaft erleichtert. Der Wirkstoff Oxymetazolin, zum Beispiel, entfaltet seine Wirkung bereits nach 1 Minute und wirkt 12 Stunden lang. Abschwellende Nasenmittel lindern somit nicht nur die Symptome des Schnupfens, sondern beugen auch Folgeerkrankungen vor. Abends angewendet, verhindern sie den Rückfluss in den Rachen und damit nächtlichen Hustenreiz und morgendliche
Halsschmerzen.

Kein Problem bei kurzfristiger Anwendung

Abschwellende Nasenmittel dürfen längstens eine Woche eingesetzt werden. Denn bei längerer Anwendung können sie einerseits zu einer gewissen Gewöhnung führen (die Anwendung muss immer häufiger erfolgen), andererseits zu einer trockenen Rhinitis, die sich in der Bildung von Verkrustungen und Atembeschwerden äussert.
Die obigen Einschränkungen gelten nicht für Präparate auf der Basis von physiologischer Kochsalzlösung oder sterilisiertem Meerwasser. Diese erweisen sich allerdings auch als weit weniger effizient zur Behandlung von Schnupfen. Gefässverengende Medikamente zum Einnehmen können die äusserliche Anwendung nötigenfalls ergänzen.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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