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Schmerzmittel richtig angewendet

Die Verwendung von Schmerzmitteln bei Beachtung der Empfehlungen der Packungsbeilage birgt keine bis geringe Gesundheitsrisiken. Vor allem das gut verträgliche Paracetamol ist sogar für Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie für ältere Menschen meist unbedenklich. Vorsicht ist jedoch bei der Polymedikation geboten, wo ein Patient mehrere Medikamente gleichzeitig einnimmt. Paracetamol gilt als sichere Substanz solange sie nicht überdosiert wird (max. 4g/Tag). Weil verschiedene Schmerz- und Grippemittel Paracetamol enthalten, sollte man bei Kombinationstherapien vorsichtig sein und ärztlichen Rat beiziehen.

Schmerzmittelmissbrauch: Was ist das?

Ein Schmerzmittelmissbrauch liegt vor, wenn Schmerzmittel über drei Monate lang während mindestens zwei Wochen pro Monat (10 Tage für Kombipräparate) eingenommen werden. Die schwerwiegendste Nebenwirkung des Paracetamolmissbrauchs bei starker Überdosierung ist eine toxische Leberschädigung. Bei den nichtsteroidalen Schmerzmitteln (NSAR wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Naproxen usw.) kommt es dagegen häufiger zu Magen- und Zwölffingerdarm-geschwüren, Blutdruck-anstieg und akutem Nierenversagen. Bei den Opioiden (Codein, Tramadol usw.) ist die Abhängigkeit die am meisten gefürchtete Folge. Generell kann ein Schmerzmittelmissbrauch unabhängig vom Wirkstoff zu Kopfschmerzen führen.

Kein Grund zur Panik!

Sollte man deshalb Schmerzmittel «verteufeln»? Keinesfalls! Wenn sie nur gelegentlich und unter Einhaltung der von einer Fachperson des Vertrauens empfohlenen Einschränkungen und Vorsichtsmassnahmen eingenommen werden, bieten sie wirksame Linderung ohne Gesundheitsrisiken.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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