Romain Ducret: Sich selbst zu besiegen, ist der grösste Sieg

Romain Ducret findet Inspiration in der Antike: Platon, Sokrates, Seneca. Ob im Job oder beim Sport – er hilft Menschen, das zu entdecken und zu entwickeln, was sie alle haben: ihr Potenzial. Er beruft sich auf Platon, wenn er sagt: «Sich selbst zu besiegen, ist der grösste Sieg.» Auch mit 60 stellt sich Romain Ducret noch den grössten Herausforderungen.

Sie haben zahlreiche Sportarten ausgeübt, auch Fussball. Aber wie kamen Sie zu dieser grossen Leidenschaft für die Berge und den kialpinismus?

Vielleicht liegt das in den Genen! Meine Mutter hat diese Leidenschaft an mich weitergegeben und mir als Jugendlicher diese wunderbare Welt eröffnet.

Sie haben hunderte Dreiund Viertausender bezwungen und hundertfach an Skitourenwettkämpfen wie der Patrouille des Glaciers (110 km Leistung; 8000 m Höhendifferenz) teilgenommen. Laut Presse haben Sie gar als Einziger jedes Mal teilgenommen?

Ich weiss nicht, ob als Einziger. Viele waren gewiss nicht seit 1984 jedes Mal dabei. Aber ganz ehrlich: Ich führe nicht Buch, denn die Freude an der Sache lässt sich nicht in Zahlen beziffern.
Mehr Infos (Französisch): RTS TJ, Le 19.30: La patrouille des glaciers, épreuve mentale autant que physique, www.gmrh.ch/articles-de-presse

Auch mit 60 haben Sie die Patrouille des Glaciers von Zermatt nach Verbier mitgemacht, aber dann noch, wie jedes Jahr, zusammen mit zwei Mitstreitern eine zusätzliche Herausforderung angenommen. Was war das genau?

Übergangslos und in weniger als 22 Stunden sind wir die Strecke Le Bouveret–Zermatt (154 km; 1400 m Höhendifferenz) abgeradelt und haben über den Gletscher (2100 m Höhendifferenz) das Äschhorn (3669 m ü. M.) bestiegen.

Sie haben kein Gramm zugenommen, und Ihre Motivation ist ungebrochen. Ihre körperliche Leistungsfähigkeit ist vergleichbar mit jener von vor 30 Jahren, und Sie wirken sehr ausgeglichen. Haben Sie ein Geheimrezept oder einen Zaubertrank wie Asterix?

Sicher nicht! Ich habe viel gelesen, sehr viel. Inspiration finde ich nach wie vor bei den alten Griechen. Jeden Tag bin ich hundertfach hingerissen von der Schönheit der Natur, und ich bin mir bewusst, wie privilegiert ich bin, dass ich arbeiten und Sport treiben kann.

Sie sind Ausbildner, Hochschuldozent, Job-Coach und Mentalcoach von Sportlern. Sehen Sie Gemeinsamkeiten zwischen Beruf, Sport und rivatleben?

Ja, sicher. Ich treffe jedes Jahr Tausende Menschen jeglicher Couleur. Manche sind erfüllt und zufrieden, andere suchen ihren Weg oder sind mit einem schweren Problem konfrontiert. Ganz egal, wie sich die Situation gestaltet: Jeder Mensch hat Entwicklungspotenzial.
Mehr Infos (Französisch): La Liberté: Le coaching  répond à un besoin; La tribune de Genève: Stress, pression, responsabilités: Quand le mental des sportifs cède, www.gmrh.ch/articles-de-presse

Sie ruhen sich nicht auf Ihren Lorbeeren aus. Ihr nächstes sportliches Ziel könnte etwa die rasche Besteigung des Chimborazo (6268 m ü. M.) in Ecuador sein. Weitere Ziele?

Ein sportliches Ziel für 2019. Ansonsten werde ich mich weiterhin von Begegnungen nähren lassen, auch kleine Freuden bewusst wahrnehmen und die Schönheit der Natur geniessen.

Redaktion, www.vitamag.ch
Fotos: Romain Ducret
Mehr Infos: Romain Ducret, www.gmrh.ch

 

RTS – La Matinale 5h – 6h30 (Französisch)

L'invité: Romain Ducret, fondateur de l’Académie de coaching éthique

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