Rheuma: Arthritis, Arthrose und andere Erkrankungen

Unter dem Begriff Rheumatismus werden sehr unterschiedliche Krankheiten zusammengefasst. Es handelt sich dabei um akute oder chronische Beschwerden, meistens im Bereich von Gelenken und umgebenden Weichteilen, welche Schmerzen und Ödeme verursachen (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe). Auf Grund dieser Vielfalt ist es treffender, von rheumatischen Erkrankungen zu sprechen. Diese lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen: entzündliches Rheuma, Weichteilrheuma und degeneratives Rheuma (Arthrose), das am haufigsten vorkommt.

Entzündliches Rheuma

Zu dieser Gruppe gehören die rheumatoide Polyarthritis (häufig einfach Arthritis genannt), die Spondylitis ankylosans (Bechterew) und die Kollagenosen. Typisch für die rheumatoide Polyarthritis sind die entzündlichen Schübe in den Gelenken vor allem von Handen und Fingern. Die Fingergelenke werden deformiert, und die Beweglichkeit ist zum Teil stark eingeschränkt. Es kommt zu einer fortschreitenden Zerstörung des Knorpelgewebes und des Gelenks. Ursachen der Krankheit sind Autoimmunreaktionen, über deren Auslöser man allerdings nach wie vor im Dunkeln tappt. Vermutlich spielen aber erbliche Faktoren eine Rolle.

Spondylitis ankylosans ist eine relativ seltene Krankheit, an der mehrheitlich junge Manner leiden. Sie schreitet langsam voran und betrifft vor allem die Wirbelsaulengelenke. Gewisse Arten von Arthritis können auch durch virale oder bakterielle Infektionen ausgelöst werden.

Bei den Kollagenosen handelt es sich um Autoimmunerkrankungen. Hier bewirkt ein kontinuierlicher Degenerationsprozess eine diffuse Schadigung des Kollagens (ein Protein des Bindegewebes).

Weichteilrheuma

Wie der Name sagt, geht es dabei nicht um Gelenkrheuma. Beispiele von Weichteilrheumatismen sind Tendinitis und Fibromyalgie, eine chronische Krankheit, die mit allgemeinen, diffusen Schmerzen und einer ausgepragten Müdigkeit einhergeht.

Degeneratives Rheuma (Arthrosen)

Dieses Rheuma wird häufig zu Unrecht mit einem fortgeschrittenen Alter in Verbindung gebracht. Zwar erhöht sich das Risiko einer Arthrose mit zunehmendem Alter tatsachlich, es können aber auch bereits junge Menschen an dieser Krankheit leiden. Arthrose betrifft vor allem die Gelenke an Knien, Hüfte, Fingern und Wirbelsaule. Ursache einer Arthrose ist eine fortschreitende Veranderung des Knorpelgewebes, das die Knochenenden umgibt. Das Knorpelgewebe dampft Schlage ab und sorgt für reibungslose Gelenkbewegungen. Bei einer Arthrose ist dieses Knorpelgewebe beschädigt, und die Oberflache wird zunehmend rau. Abgenutztes Knorpelgewebe regeneriert sich nicht. Die durch Bewegungen ausgelösten Schlage werden dann nicht mehr abgefedert, und mit der Zeit verlieren die Knochenenden ihre Glattheit. Es kommt dann zu Gelenkverformungen und Knochenfehlstellungen. Sehnen und Muskeln werden nun falsch belastet, was Schmerzen, Steifigkeit und eine verminderte Beweglichkeit zur Folge hat. Zusatzlich kann es auch zu Entzündungsschüben kommen. Diese werden durch Knorpelteilchen im Gelenk verursacht, welche eine Uberproduktion von Gelenkflüssigkeit und ein Anschwellen des Gelenks zur Folge haben.

Behandlungen

Gesundes Knorpelgewebe regeneriert sich zwar laufend, ist aber nicht durchblutet (es enthält keine Blutgefasse). Es besteht ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Gewebebestandteilen, d.h. zwischen Proteinen (Chondroitin und Proteoglykane) und Wasser. Der Knorpel nimmt während der Gelenkbewegungen Wasser und die benötigten Nahrstoffe auf. Durch Schonung und richtiges und regelmässiges Bewegen der Gelenke lasst sich die Abnutzung des Knorpels bis zu einem gewissen Grad verhindern und regenerieren.

Zur Begünstigung dieser Regeneration müssen dem Knorpel jedoch geeignete Nahrstoffe zur Verfügung gestellt werden.

Glucosaminoglycane sind die natürlichen Bausteine von Bindegewebe, Sehnen und Gelenkknorpel; ebenfalls zu finden sind diese wertvollen Nahrstoffe in Extrakten aus Grünlipp-Muscheln, die zudem zahlreiche AminoSäuren, Mineralstoffe und Omega-3-FettSäuren enthalten.

Somit sind Menschen, die an rheumatischen Erkrankungen (Arthritis, Arthrose oder andere Gelenkerkrankungen) leiden, folgende Nahrungserganzungen zu empfehlen, die in Apotheken und Drogerien erhältlich sind: Vitamin E (in hohen Dosen), Fischöl-Kapseln (oder viel Meerfisch, d.h. viermal pro Woche), Kapseln oder Pastillen mit Grünlipp-Muschel-Extrakt. Damit sie ihre volle Wirkung entfalten können, sollten diese Nahrungserganzungen regelmässig und während mindestens einiger Wochen eingenommen werden.

Im Falle einer akuten Entzündungsphase leisten Salben und Cremen mit entzündungshemmenden Eigenschaften wertvolle Dienste, ausserdem wirken Eisbeutel und Gels zum Kühlen und zur Schmerzlinderung wohltuend. Falls keine Entzündung besteht, ist Personen mit einer Arthrose hingegen eher eine warmende Salbe zu empfehlen, da so die Beweglichkeit des Gelenks verbessert werden kann. Für die übrigen, rezeptpflichtigen Behandlungen (Kortisonspritzen, orale Entzündungshemmer usw.) sollten sich Betroffene an ihren Arzt oder ihre Ärztin wenden.

Auch nichtmedikamentöse Massnahmen stehen bei Rheuma zur Verfügung. Physiotherapie und Ergotherapie spielen dabei die wichtigste Rolle. Behandlungen mit Kalte oder Warme, Massagen, speziell auf die Beschwerden abgestimmte Gymnastikübungen und Hilfsmittel können helfen, Schmerzen und Bewegungseinschrankungen vorzubeugen und zu bekämpfen. Auch Thermalbader verschaffen bei verschiedenen Arten von Rheuma Linderung und beeinflussen den Krankheitsverlauf günstig. Uber die Möglichkeit einer Thermalbadekur kann Sie Ihr Rheumatologe oder Ihre Rheumatologin beraten.

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