Reisen ohne Durchfall
In vielen Ländern ist der Hygienestandard weniger hoch als in der Schweiz. Deshalb erstaunt es nicht, dass in gewissen Weltregionen jeder zweite Tourist unter Durchfall leidet. Als Prävention haben sich Vorsicht beim Essen und Probiotika bewährt.
Reisedurchfall tritt so häufig auf, dass man versucht sein könnte, die Krankheit nicht allzu ernst zu nehmen. Für die Betroffenen bedeutet sie jedoch, dass mindestens ein Teil ihrer Ferien verdorben ist. Je nach Schwere ist manchmal auch ein Spitalaufenthalt notwendig, oder die Beschwerden können mehrere Wochen anhalten.
Die Grundregel lautet: Alle Lebensmittel meiden, die infiziert sein könnten. Praktisch kein Risiko besteht bei gekochten und sehr heiss servierten Gerichten sowie bei Brot und Gebäck. Auch selber geschälte Früchte sind unbedenklich. Das höchste Risiko bergen Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte, die nicht gekocht wurden. Ebenfalls riskant sind rohes Gemüse, Milchprodukte und kalte Gerichte. Auch Leitungswasser kann Krankheitserreger enthalten. Deshalb sollte man verschlossene Flaschen kaufen oder das Wasser durch Abkochen sterilisieren. Selbstverständlich sind die Hände vor jeder Mahlzeit gründlich zu waschen.
Diese Massnahmen genügen jedoch nicht immer. Idealerweise sollten sie durch eine Probiotika-Kur einige Tage vor und während des Aufenthalts ergänzt werden. Dazu eignet sich der Hefepilz Saccharomyces boulardii besonders gut für die ganze Familie. Er trägt auch dazu bei, die Darmflora im Gleichgewicht zu halten. Praktisch für unterwegs: In Pulverform kann die Hefe ohne Kühlung aufbewahrt werden. Wenn trotzdem Durchfall auftritt, besteht die grösste Gefahr in einer Dehydrierung (Austrocknung). Deshalb sollten täglich zwischen 2,5 und 3 l Flüssigkeit getrunken werden. Auf einer Reise eignen sich gezuckerter Tee und Colagetränke. Saccharomyces boulardii kann dazu beitragen, dass die physiologischen Funktionen des Darms schneller wieder ins Lot kommen. Falls der Durchfall mehr als 5 Tage anhält oder bei einer Verschlechterung des Allgemeinzustands ist ein Arztbesuch notwendig. In vielen Ländern ist WC-Papier ein rares Gut. Deshalb sollte man vorsichtshalber davon mitnehmen.
