Organtherapie: Organe zur Unterstützung der Organe

Organotherapie bezeichnet die Verwendung von verdünnten Extrakten aus Gewebe- oder Drüsenorganen gesunder Tiere zu therapeutischen Zwecken. Das Prinzip der Organotherapie ist die Verwendung von Extrakten aus Organen, die dem zu behandelnden Organ ähnlich sind. Dieses Ähnlichkeitsprinzip ist dem homöopathischen Ansatz nicht unähnlich und wie dieser erweist sich die Organotherapie bei einer Vielzahl von Beschwerden als nützlich.

Die Organtherapie unterscheidet sich von der Opotherapie. Bei der Opotherapie werden gemäss traditioneller Medizin Hormone oder Organextrakte in Pulverform verwendet. Die Opotherapie ersetzt ein geschwächtes oder krankes Organ, hat jedoch keinerlei therapeutische Wirkung auf das Organ selbst. Die Organtherapie stellt hingegen die gestörte Funktionsweise des betroffenen Organs durch Stimulierung oder Unterdrückung nach genau definierten Regeln wieder her.

Unterschiedliche Wirkungen je nach Verdünnung

Wie in der Homöopathie gibt es auch in der Organotherapie verschiedene Verdünnungsgrade, die jeweils eine spezifische therapeutische Wirkung haben. Schwache Verdünnungen (4 CH) wirken stimulierend, mittlere (7 CH) ausgleichend und hohe (9 bis 30 CH) unterdrückend.

So stimuliert z. B. Thyroid 4 CH die Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen, während Thyroid 9 CH diese unterdrückt. Colon 4 CH bekämpft chronische Verstopfung; hingegen ist Colon 9 CH bei funktionellen krampfartigen Beschwerden angezeigt. Vene 7 CH und Arterie 7 CH wirken bei Bluthochdruck ausgleichend auf die Blutgefässwände. Hypothalamus 9 CH wirkt durch Ausbremsen des Hungerzentrums im Hypothalamus appetitzügelnd. Myocard 4 CH kann den Herzmuskel stimulieren.

Eine Ergänzung zur Behandlung vieler Beschwerden

Die Organtherapie empfiehlt sich insbesondere bei chronischen Leiden als Ergänzung zu den Grund- und Drainageheilmitteln. Als Darreichungsformen kommen Ampullen, deren Inhalt unter die Zunge gegeben wird, sowie Zäpfchen in Frage. 

Es gibt Rezepturen zur Behandlung des Verdauungstrakts (Verstopfung, Leberentwässerung usw.), der Atemwege (Bronchitis, Asthma usw.), bestimmter Herz-Kreislauf-Störungen (Venen- oder Herzinsuffizienz, Krampfadern usw.), Arthrose oder auch des prämenstruellen Syndroms.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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