Neue Frische für Ihr Haar: entfernen Sie die Schuppen!

Schuppen werden häufig – zu Unrecht – mit mangelnder Körperhygiene in Verbindung gebracht und verursachen deshalb nicht nur unangenehme physische Beschwerden (Jucken), sondern auf Grund des ungepflegten Erscheinungsbilds auch soziale Probleme. Gegen 40% der Bevölkerung leiden in unterschiedlichem Ausmass unter Schuppen. Heute stehen jedoch sehr wirksame lokale Behandlungen zur Verfügung, welche den verschiedenen Arten der Schuppenbildung entgegenwirken.

Die Epidermiszellen haben eine Lebensdauer von rund 28 Tagen, danach werden sie unbemerkt über die Hornschicht eliminiert. Dieser natürliche Erneuerungsprozess kann jedoch aus verschiedensten Gründen gestört sein.

Schuppen? Ja, aber welche?

Eine mögliche Ursache ist eine zu trockene Kopfhaut, die juckt: Durch das Kratzen wird der Zyklus mechanisch verkürzt, die angehauften Hautzellen werden abgelöst, und es bilden sich feine Schuppen. Dieses Phanomen ist im Allgemeinen auf die Verwendung eines zu aggressiven Shampoos zurückzuführen, welches den schützenden Sebum-Film angreift und die Haut anfallig für die Schuppenbildung macht.

Geht die zu frühe Hautablösung einher mit fettigem Haar, ist die Ursache meist ein Pilz (Pityrosporum ovale, auch Malassezia genannt), welcher eine Fermentierung des Sebums bewirkt. Dabei entstehen hautreizende Sauren, die den Lebenszyklus der Epidermiszellen beschleunigen (4 bis 7 Tage) und zur Absonderung grosser, gelblicher Schuppen führen. Es entsteht ein Teufelskreis, da die Anhaufung dieser Hautabfalle das Wachstum des Pilzes begünstigt. Dieser Pilz kommt natürlicherweise im Organismus vor, aber nicht bei allen Menschen in gleichen Mengen, und gewisse Faktoren begünstigen eine übermassige Bildung, wie zu viel Sebum, die Anwendung von Gel, Haarlack oder Farbemitteln, zu viel Warme oder Stress.

Eine optimal abgestimmte Lösung

Mit einer Reihe von Wirkstoffen lassen sich heute Ursachen und Symptome gleichzeitig behandeln. Die keratolytische Wirkung der Salicylsaure verringert die Kohasion der Epidermiszellen und führt dazu, dass sich die Schuppen «auflösen». Myrte wiederum ist reich an Flavonoiden und Polyphenolen und lindert den Juckreiz. Schliesslich wirken Ketokonazol, Zinkpyrithion oder Selensulfid gegenüber Malassezia gezielt wachstumshemmend (fungizid). Weil das mikronisierte, wasserunlösliche Zinkpyrithion beim Ausspülen nicht ausgewaschen wird, erübrigt sich eine Einwirkzeit.

In der Praxis genügt es bei trockenen Schuppen manchmal, ein milderes Shampoo zu nehmen; andernfalls gelten Pflegeprodukte mit keratolytischer Wirkung oder auf der Basis von Myrte als Behandlungen der Wahl.

Bei fettigen Schuppen hingegen ist eine gründlichere Behandlung auf der Grundlage von Zinkpyrithion oder Ketokonazol zu empfehlen, um den beschriebenen Teufelskreis zu durchbrechen.

Umfassende Pflege

Die Kopfhaut ist als eigenstandiges Organ zu betrachten, das eine gewisse Pflege verlangt. Mit einer einzigen, isolierten Behandlung gegen Schuppen lassen sich Rückfalle nicht vermeiden. Unabdingbar ist auch eine ausgewogene Ernährung (schwefelhaltige AminoSäuren, B-Vitamine). Empfehlenswert ist zudem, die Anwendung von Haarlack, Gel oder dauerhaften Colorationen zu beschranken und Intensivtönungen oder natürliche Farbemittel (Walnuss, Indigo, Henna) zu verwenden.

Ausserdem sollten die nassen Haare nicht zu energisch frottiert, sondern mit einem Handtuch nur leicht massiert werden. Abzuraten ist auch von heissem Fönen und von Frisierutensilien (Kamme, Bürsten), welche das Haar stumpf machen. Schliesslich sind je nach Haarart (trocken oder fettig) Produkte zu empfehlen, die das Haar nahren oder aber bei Seborrhö (übermassiger Talgproduktion) die Sebumproduktion drosseln.

Zur Behandlung von Schuppen sind zwei Hauptkategorien von Produkten auf dem Markt:

  • Einerseits Pflegeshampoos, welche nur ein- bis zweimal pro Woche verwendet werden sollten, während mindestens vier Wochen. Das Produkt ist dabei auf die Schuppenart abzustimmen (trocken, fettig, mit oder ohne Jucken) und wird wenn nötig abwechselnd mit einem milden Shampoo verwendet.
  • Andererseits Shampoos, welche eine Antischuppenwirkung und eine kosmetische Zusatzpflege kombinieren, da Haarprobleme selten allein auftreten. Tatsachlich akzentuiert ein fortgeschrittenes Schuppenproblem zum Beispiel die Dicke der Hornhaut und macht das Haar brüchig, da die Wurzel nicht mehr genügend Feuchtigkeit erhalt. Dann besteht das Risiko, dass die Haare ausFällen oder dass sich die Haarfaserverändert. Aus diesem Grund gibt es Antischuppenprodukte für fettiges, trockenes, feines, strapaziertes oder brüchiges Haar. Diese Produkte können täglich zur Behandlung und anschliessend praventiv zur Vermeidung von RückFällen verwendet werden.

Unabhangig von der Art der Behandlung wird das gewünschte Ergebnis nach etwa drei bis sechs Wochen erzielt.

Nicht in jedem Fall harmlos

Was anfanglich als ein rein asthetisches Problem erscheint, kann manchmal auch Ausdruck einer ernst zu nehmenden Erkrankung sein (Psoriasis, seborrhoische Dermatitis). Treten zum Beispiel auf der Kopfhaut Reizungen oder rote Stellen auf, ist es ratsam, eine dermatologische Praxis aufzusuchen. Eine Abschuppung im Bereich der Augenbrauen oder der Nasenflügel ist ein Alarmeichen und darf nicht nur kosmetisch behandelt werden.

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