Neue Daten zeigen wachsende Belastung durch Osteoporose in Europa

Rom, Italien (ots) – Jedes Jahr sterben 43.000 Menschen nach osteoporosebedingten Frakturen; Berichte belegen unzureichende Versorgung der gefährdeten Personen durch die europäischen Gesundheitssysteme; Belastungen und Kosten werden bis 2025 dramatisch steigen.

In zwei richtungsweisenden Berichten, die von mehreren Akteuren verfasst und heute veröffentlicht wurden – Osteoporosis in the European Union und Scorecard for Osteoporosis in Europe -, werden die Epidemiologie, die Belastung und das Management von Osteoporose und Frakturen in allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) beschrieben und miteinander verglichen.

Demnach leiden schätzungsweise 22 Millionen Frauen und 5,5 Millionen Männer in der EU an Osteoporose, die jedes Jahr 3,5 Millionen neue Frakturen verursacht. Frakturen – insbesondere der Hüfte – können verheerende Konsequenzen haben, deren Spektrum von heftigen Schmerzen über Behinderungen bis hin zum vorzeitigen Tod reicht: Im Jahr 2010 starben 43.000 Männer und Frauen nach osteoporosebedingten Frakturen.

Die direkten Kosten für die Behandlung solcher Frakturen belaufen sich in der EU auf schätzungsweise 37 Milliarden E pro Jahr. Europaweit bleiben grosse Unterschiede in der Behandlung von Osteoporose: Die Gesundheitsdienste sind nicht ausreichend aufeinander abgestimmt oder arbeiten nicht effizient genug, um die Gefahr von osteoporosebedingten Frakturen zu verringern. Hinzu kommt, dass der Anteil der Bevölkerung im Alter von 50 Jahren oder älter bis 2025 um 22% (Frauen) und 17% (Männer) steigen wird, woraus eine dramatische Zunahme der Zahl von osteoporosebedingten Frakturen prognostiziert werden kann.

Der Präsident der International Osteoporosis Foundation (IOF), Professor John Kanis, warnte: "Bei 57% der Hochrisikopersonen erfolgen weder Diagnose noch Behandlung. Die europäischen Gesundheitssysteme sind unzureichend ausgerüstet, um der gegenwärtigen Belastung durch Osteoporose und dem erwarteten Anstieg der Anzahl von Frakturpatienten in den kommenden Jahren zu begegnen."

"Die Schaffung von wirkungsvollen Systemen zur Erkennung und Behandlung von Hochrisikopersonen würde letztlich Leben retten, die Lebensqualität der älteren Bevölkerung verbessern und den Steuerzahlern Gesundheitskosten von mehreren Milliarden Euro ersparen", so Kanis weiter.

Die Berichte werden zur Verfügung gestellt unter www.iofbonehealth.org und http://link.springer.com/journal/11657

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