Neu entdeckt: Adapted Physical Activity

Dass körperliche Aktivitäten die Gesundheit fördern, ist bekannt. Gewisse Personen benötigen jedoch an ihre speziellen Bedürfnisse angepasste Bewegung – Adapted Physical Activity (APA).
 

APA: Was ist das?

APA spielt eine wichtige Rolle für den Erhalt der Gesundheit und Fitness. Auch Menschen, die angepasste Aktivitäten benötigen, können dank APA ihre Gesundheit oder Selbstständigkeit im Alltag und ihre motorischen Fähigkeiten fördern, indem sie Koordination, Gleichgewicht, Ausdauer und Kraft trainieren. Dies begünstigt das körperliche Wohlbefinden und die gesellschaftliche Integration, hat einen positiven Einfluss auf das Selbstvertrauen oder Körperbild, und Gruppenaktivitäten bieten die Möglichkeit, Zeit mit anderen zu verbringen, Gefühle zu teilen und das Gegenüber zu akzeptieren.

 

APA-Fachpersonen

APA-Fachpersonen gehören zum Kreis der neuen Berufe im Bereich Gesundheit und soziale Eingliederung. Mit fundierten wissenschaftlichen Kenntnissen über Sport, Bewegung und Krankheiten begleiten sie Patientinnen und Patienten, indem sie die Aktivitäten individuell auf diese abstimmen. Dabei berücksichtigen sie deren Bedürfnisse, Möglichkeiten und gesundheitliche Verfassung, Kontraindikationen
sowie die Auswirkungen der Aktivitäten. Sie passen die Umgebung so den Patienten an, dass diese unter bestmöglichen, sicheren Bedingungen trainieren und optimal von der körperlichen Bewegung profitieren.

 

An wen richtet sich APA?

APA kommt in mehreren Bereichen zur Anwendung:
• Bei chronischen Krankheiten und Stoffwechselerkrankungen wie Übergewicht, Diabetes, Herz- und Atembeschwerden oder chronischen Schmerzen.
• Bei motorischen oder geistigen Behinderungen und eingeschränkten Sinneswahrnehmungen (Augen, Ohren, Taubheitsgefühl), seien sie angeboren oder erworben (Unfall, Rückenmarkverletzungen).
• Im Alter. Bei eingeschränkter Kraft und Koordination sowie damit verbundenen Krankheiten (Parkinson, Osteoporose), welche die Gefahr von Stürzen erhöhen oder einfache Alltagsverrichtungen erschweren.
• Bei Krebs. Zum Beispiel während und nach einer Chemotherapie.
• Bei Schwangerschaft und nach der Geburt.

APA geht die Folgen von Krankheiten an und fördert die Rehabilitation, damit Betroffene im Alltag möglichst selbstständig bleiben.
Mit der Behandlung sollte früh begonnen werden, um ein Maximum an körperlichen, geistigen und emotionalen Kompetenzen erhalten zu können.

 

Dr. Raphaël Nguyen, Doktorat in Biowissenschaften (Bewegungsphysiologie), leitet die multidisziplinäre Praxis METICS Gesundheit & Leistung, www.metics.ch

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