Magenbrennen, Magenschmerzen: Wie wird Gastritis behandelt?

Brennen und Völlegefühl im Magen, Bauchschmerzen, Aufstossen … Eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) beeinträchtigt die Lebensqualität. Es ist wichtig, eine Gastritis schnell zu behandeln, da einige chronische Gastritiden zu einem Magen-Darm-Geschwür führen können.

Im Magen herrschen ausgeprägt saure Bedingungen. Die von den Zellen der Magenschleimhaut produzierte Salzsäure sorgt zusammen mit Enzymen für die erste Etappe der Verdauung von Nahrungsmitteln. Der Magenschleimhaut selbst kann die von ihr produzierte Säure normalerweise nichts anhaben, da sie durch spezifische Stoffe geschützt ist. Es kommt jedoch vor, dass die zwischen Magen und Speiseröhre liegende Pforte nicht mehr richtig funktioniert. Dann steigt Magensäure in die Speiseröhre auf, und dieser Rückfluss (Reflux) ist sehr unangenehm.

Ursachen und Risikofaktoren

Für eine Gastritis gibt es vielfältige Ursachen: bakterielle Infektionen (insbesondere mit Helicobacter pylori), Stress, Rauchen, zu viel Alkohol und Kaffee, eine längerfristige Anwendung von Entzündungshemmern usw.

Risikofaktoren sind Übergewicht, eine Schwangerschaft – in dieser Zeit produziert der Magen mehr Säure, und der Ösophagussphinkter funktioniert weniger gut – sowie saisonale Übergangszeiten (Frühling und Herbst). Mit zunehmendem Alter steigt auch die Häufigkeit und der Schweregrad von Gastritis.

Eine schwere Entzündung der Magenschleimhaut kann die Aufnahme bestimmter Nährstoffe beeinträchtigen und zu einem Mangel an Vitamin B12 und Eisen führen (Anämie).

Hygienisch-diätetische Maßnahmen und Behandlung

In weniger schweren Fällen kann eine Gastritis mit einer Veränderung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten zum Verschwinden gebracht werden. Zu vermeiden sind schwere, grosse und/oder späte Mahlzeiten sowie sehr heisse oder kalte Speisen und Getränke, zudem muss jeder Bissen gut gekaut werden.

Weitere unabdingbare Massnahmen: den Konsum von Mitteln einschränken, die die Produktion von Magensäure anregen (Zigaretten, Alkohol, Kaffee, Tee, Essig, Pfefferminze, Gewürze, Zitrusfrüchte, Kaugummi usw.) und mehr Gemüse, Früchte und Vollkornprodukte essen. Parallel dazu sollte versucht werden, Stress abzubauen. Auch das Höherstellen des Kopfbereichs beim Bett kann sich günstig auswirken.

Im Falle einer bakteriellen Infektion ist eine gezielte Antibiotika-Behandlung unumgänglich. Falls sich weitere Massnahmen als notwendig erweisen, können auch säurebindende Medikamente, ein Magenschutz (der einen Schutzfilm auf der Schleimhaut bildet) oder Protonenpumpenhemmer (welche die Bildung von Magensäure hemmen) eingesetzt werden. Diese sogenannten PPI (Protonenpumpeninhibitoren) sind sehr wirksam, aber im Allgemeinen rezeptpflichtig. Seit Kurzem sind allerdings bewährte PPI in niedrigeren Dosen ohne Rezept erhältlich.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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