Leib und Seele

    Nicht nur was wir essen, sondern auch was wir denken, beeinflusst unsere Gesundheit. Ebenso wichtig wie eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivitaten oder genügend Schlaf ist eine positive Lebenseinstellung. Seit langem ist bekannt, dass Nervositat und Ängste eine wichtige Rolle bei Entstehung und Verlauf zahlreicher so genannt psychosomatischer Krankheiten spielen. Es ist erwiesen, dass negativer Stress das körperliche und psychische Wohlbefinden beeintrachtigt. Schmerzhafte Ereignisse und Schicksalsschlage können Ausschlage, Schuppenflechte, Herpesschübe, Asthma- und Migraneanfalle oder eine plötzliche Verschlimmerung von Beschwerden im Magen-Darm-Trakt auslösen. In der Fachliteratur wird auch von der «Weisskittel-Hypertonie» berichtet: Medizinische Untersuchungen lassen den Blutdruck bei vielen Menschen vorübergehend ansteigen. Eine in den USA während 35 Jahren an 839 Patienten durchgeführte Studie kommt zum Schluss, dass pessimistische Menschen ein erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen Tod aufweisen. Wie der Phytotherapeut Jean-Jacques Descamps mit Hilfe statistischer Daten in seinem empfehlenswerten Buch «Les plantes du bonheur» aufzeigt, stellen depressive Erkrankungen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar. So leiden Depressive mindestens zum Beispiel zwei- bis dreimal häufiger als Nichtdepressive an Entzündungen der Magenschleimhaut und der Gallengange, Nierensteinen, Blasenentzündungen, Kopfschmerzen und Migrane sowie an Beschwerden im Zusammenhang mit der Regel oder der Menopause. Ohne Zweifel haben auch Selbstmitleid, Langeweile, Zukunftsangste, Schwarzmalerei und negative Gedanken langfristig ahnliche – wenn auch weniger ausgepragte – Folgen für die Gesundheit. In einer weiteren, während sechs Jahren an 12986 Frauen und Mannern durchgeführten amerikanischen Studie wurde ein Zusammenhang zwischen Ärger und Herzerkrankungen nachgewiesen. Personen, die sich häufig argern (wissenschaftliche Einteilung nach der Skala von Spielberger), hatten demnach ein 2,7-mal höheres Risiko für einen Herzinfarkt. Das Herzinfarktrisiko ist demnach bei cholerischen Personen ebenso hoch wie bei Menschen mit Bluthochdruck und bei Rauchern. Wie können wir zu Beginn des 21. Jahrhunderts ganzheitlich zu einem gesunden Geist in einem gesunden Körper beitragen – Ernährungstherapie, Phytotherapie, Homöopathie, Spagyrik, Bachblüten, Ayurveda, Yoga, Sophrologie, Kinesiologie, Psychotherapie – das Angebot ist mehr als reichhaltig.