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Knoblauch, ein Geruch, der nicht immer geschätzt wird…

Dank seiner blutdruck- und lipidsenkenden Wirkung ist die vielseitige Knolle eine ausgezeichnete Hilfe für unser Herz-Kreislauf- System, zudem wirkt sie antibakteriell und antioxidativ. Während Knoblauch seit Jahrtausenden verwendet wird und als Symbol für Stärke, Gesundheit und Schutz steht, war er zu gewissen Zeiten wegen seines üblen Geruchs verboten. Entdecken Sie nachfolgend die faszinierende Geschichte dieser Gewürzknolle.

Die Ursprünge des Knoblauchs

Über die ursprüngliche Herkunft des Knoblauchs bestehen Zweifel. Am plausibelsten ist die Vermutung, dass er aus Zentralasien stammt und dort in den Ebenen am östlichen Ufer des Kaspischen Meeres wuchs. Heute gedeiht Knoblauch natürlicherweise noch in gewissen Regionen von Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan. Von da aus gelangte die Gewürzknolle bald durch Händler und Nomaden bis nach Ägypten. Die Pyramidenarbeiter erhielten täglich eine Zehe, und wenn der Vorrat versiegte, konnte dies Streiks auslösen. Der apyrus Ebers (1600 v. Chr.) beschreibt mindestens 22 medizinische Anwendungen.

Später brachten die Römer den Knoblauch nach Italien, Frankreich, Spanien und England. Feldarbeiter schätzten ihn, weil er ihnen Kraft gab. Mit den Entdeckern folgte die Eroberung Amerikas. Sämtliche Zivilisationen schätzten Knoblauch nicht nur in der Küche, sondern auch als Heilmittel.

Der Geruch war manchmal ein Hindernis

Während die Qualitäten von Knoblauch einhellig anerkannt sind, sorgen der Geruch oder die Verdauung häufig für Unannehmlichkeiten. Horaz (65–8 v. Chr.) beschrieb seine Abneigung in seiner Epode 3 – der noblauchesser: «Welch arges Gift doch raset mir die Brust herab?»

Im 19. Jahrhundert erliess König Alfons von Kastilien ein Dekret, das es Rittern nach dem Genuss von Knoblauch verbot, den Hof zu betreten oder nur schon miteinander zu sprechen. Manche schreiben sogar Napoleons Niederlage im Feldzug vom August 1813 Verdauungsbeschwerden nach einem Knoblauch-Ragout zu!

Schwarzer Knoblauch: weniger geruchsintensiv und leichter verdaulich

Seit rund 20 Jahren gibt es auf dem Markt eine geruchsneutrale, leicht verdauliche Form von Knoblauch, die auch anders schmeckt: der fermentierte Schwarze Knoblauch. Hergestellt wird dieser auf verschiedene Arten, grundsätzlich jedoch durch einen Fermentationsprozess. Die durch die Arbeiten von Professor Jin-ichi Sasaki (Universität Hirosaki, Japan) bekannt gewordene Form der Knolle wird nicht nur von Spitzenköchen geschätzt, sondern auch wegen der gesundheitsfördernden Wirkung.