Die Reisekrankheit (oder Kinetose) ist durch eine Reihe von Störungen (Übelkeit, Schwindel usw.) gekennzeichnet, die beim Reisen in einem Fahrzeug (Boot, Flugzeug oder Auto) auftreten. Dieses Unbehagen, das in den meisten Fällen nicht schwerwiegend ist, ist auf den Kontrast zwischen der von den Augen registrierten Bewegung und der vom Innenohr wahrgenommenen Unbeweglichkeit des Körpers zurückzuführen.
Zwar leiden Frauen und Kinder besonders häufig unter Reisekrankheit, der Mechanismus ist jedoch immer derselbe: eine übermassige Stimulation des Labyrinths im Innenohr. Dieses reagiert sehr empfindlich auf Richtungsänderungen und informiert uns über unsere Position im Raum. Es sendet Nervenimpulse an verschiedene Hirnzentren, die mehr oder weniger starke Reaktionen auslösen: Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Erschöpfung oder sogar Synkopen (Bewusstlosigkeit).
Gewisse Faktoren wirken verstärkend oder lindernd; ungünstig sind Gerüche (Tabak, Küche), Hitze, lauter Lärm, Nervosität oder abgeschlossene Räume.
Die richtigen Reflexe
Am schnellsten wirken einfache Massnahmen: sich hinlegen, damit das Bewegungsausmass abnimmt, vor der Abreise eine leichte Mahlzeit einnehmen (nichts Fettreiches und keinen Alkohol), geschlossene Räume vermeiden, ohne zu frieren, nicht lesen und nicht ans Unwohlsein denken.
Was Medikamente betrifft, haben sich Antihistaminika zur Prävention bewahrt, sie weisen allerdings Kontraindikationen und Nebenwirkungen auf, namentlich Schläfrigkeit.
In der Homöopathie werden Lösungen für die einzelnen Symptome gesucht, vor allem mit Mitteln wie Cocculus, Tabacum, Nux vomica, Ipeca oder Borax. Kombinationspräparate enthalten mehrere Mittel, damit eine möglichst breite Palette von Symptomen abgedeckt wird, wobei auch dann keine Anwendungseinschränkungen bestehen (schwangere oder stillende Frauen, Kinder usw.). Sie werden in Form von Tabletten oder Globuli eingenommen, für eine optimale Wirkung am Vortag der Reise und am Reisetag selbst.
