Gehen, die ideale Aktivität für Sportmuffel

Wer zu viel sitzt, hat ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Übergewicht usw. Wie kommen aber Leute zu genügend Bewegung, die lieber lesen oder basteln, als sich körperlich anzustrengen? Indem sie regelmässig gehen («walken») und dabei das Tempo schrittweise erhöhen! Als Ausrüstung reichen bequeme Kleider und gute Schuhe.

Gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation sollten Erwachsene mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche für Ausdaueraktivitäten mit mäßiger Intensität aufwenden. Wer keine Lust auf Anstrengung hat, kann die Sache locker angehen: Schon wer 3-mal wöchentlich 30 Minuten mit 4–5 km/Std. geht, bekommt einen Vorgeschmack auf die Wirkung der Endorphine – die Glückshormone, die der Körper bei Anstrengung produziert. Das Walken wird dadurch schon bald von einer Pflicht zum Vergnügen.

Die Vorteile des schnellen Gehens

Walken ist für alle Bevölkerungsgruppen geeignet und erzielt viele positive Wirkungen. Zunächst einmal kann man es fast überall und jederzeit ausüben, und man muss nur wenig in Ausrüstung investieren. Ein gutes Paar Schuhe genügt.

Es regt das Herz-Kreislauf- und das Lungensystem sowie die Blutzirkulation an, stärkt die Immunabwehr und trägt zur Prävention von Osteoporose sowie zur Regulierung des Gewichts und des Blutzuckerspiegels bei. Beim schnellen Gehen werden viele Muskeln des Körpers beansprucht. Es eignet sich daher als Trainingsgrundlage für verschiedene Sportarten und als Rehabilitationsmethode nach Sportverletzungen (Gehen ist eine der am wenigsten traumatischen Sportarten für den Körper).

Ein Sonderfall: Nordic Walking

Nordic Walking ist ein sportliches Gehen mit Stöcken. Es stammt vom Skilanglauf ab und ist in den skandinavischen Ländern sehr beliebt. Zuerst wird der Körper aufgewärmt, den Abschluss bilden Dehnübungen. Beim Stockeinsatz ist die richtige Technik gefragt, da es sonst zu Verletzungen kommen kann.

Nordic Walking ist 40 bis 50 % effizienter als normales Marschieren, da nicht nur die untere, sondern auch die obere Körperhälfte gestärkt wird. Pro Stunde werden rund 400 Kalorien verbrannt, gegenüber 280 beim Gehen, und dabei werden die Fettreserven angezapft.

Was ist also besser: normales Gehen, schnelles Marschieren oder Nordic Walking? Das ist ganz von den individuellen Vorlieben, der verfügbaren Zeit und den Zielen abhängig. Wichtig ist ein regelmässiges Training.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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