Erkältungen: Die Phytotherapie hilft!

Die Phytotherapie bietet eine breite Palette hilfreicher Pflanzen bei Schnupfen, Husten und Halsweh: Dazu gehören Lindenblüte, Salbei, Hagebutte, Ingwer usw. Dem Roten Sonnenhut (Echinacea bzw. Rudbeckia purpurea) gebührt hier eine besondere Stellung, denn er wirkt nicht nur vorbeugend, sondern auch heilend. Ein echter Allrounder gegen Erkältungen!

Ein wenig Geschichte

Echinacea ist eine sehr alte Heilpflanze, wurde sie doch von den Indianern Nordamerikas bereits vor Jahrtausenden als Heilmittel gegen Atemwegsinfekte und Halsschmerzen eingesetzt. Vor einigen Jahrzehnten wurde sie von der westlichen Welt wiederentdeckt. Dabei leistete der Naturheilpraktiker und Pflanzenheilkundler Alfred Vogel Pionierarbeit: Er pflegte zu berichten, dass er Anfang der 50er-Jahre von einem Häuptling des Indianerstammes Oglala Lakota Echinacea-Samen geschenkt bekommen hatte. Später begann er, die Pflanze in der Schweiz anzubauen, und sie wurde alsbald seine Lieblingspflanze. So verbreitete sich die Kunde vom Roten Sonnenhut schnell in unserem Land.

Vorbeugen und heilen

Dank ihrer immunmodulierenden (immunregulierenden) Wirkung erlaubt Echinacea eine sanfte Unterstützung des Immunsystems ohne übermässige Stimulierung und regt so unsere natürlichen Abwehrkräfte an. Entgegen einer Grundannahme, die noch bis vor einigen Jahren galt, kann Echinacea auch längerfristig (zwei Monate) eingenommen werden, ohne an Wirkkraft einzubüssen. Wird der Organismus von einem Krankheitserreger befallen, wirkt die Pflanze umso stärker, je rascher sie eingenommen wird. Bricht dann wider Erwarten dennoch eine Erkältung aus, sind deren Dauer und Symptome erheblich vermindert.

Breitbandwirkung

Nebst ihrer immunmodulierenden Wirkungsweise besitzt Echinacea auch antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Die Heilpflanze bietet daher ein breites Spektrum zur Vorbeugung und Behandlung von grippalen Infekten.

Ein wohltuendes Getränk

Pflanzliche Arzneimittel mit Echinacea sind als Tropfen oder Tabletten erhältlich, sowie auch als Sirup mit natürlichem Holunderbeerenaroma für die Herstellung eines wohltuenden Heissgetränks.

Sonnenhut (Echinacea): aktueller denn je

Den zahllosen Viren und Bakterien in unserer Umgebung konsequent auszuweichen, ist in der kalten Jahreszeit eine ganz schön strenge Herausforderung. Eigentlich bleibt uns nur übrig, die Symptome zu behandeln oder, noch besser, den Erkältungen vorzubeugen.

Es ist nicht immer einfach, sich zwischen den guten Ratschlägen zu entscheiden, die uns Freunde, Mutter und Werbung geben. Soll ich Schnupfen und Halsschmerzen mit Inhalationen lindern? Oder eher mit einem Nasenspray? Oder doch lieber mit Kräutertee und Honig?

Es gibt noch eine weitere, schlauere Lösung: Prävention! Statt den Viren einfach freien Zugang zu bieten, können wir versuchen, ihnen möglichst schnell den Weg zu versperren. Zum Beispiel, indem wir unser Immunsystem mit dem Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea) stärken. Verschiedene Studien an Epithelzellen des Atemwegstraktes, die sich an «In vivo»-Bedingungen orientieren, haben die Dreifachwirkung des Pflanzenextrakts aufgezeigt Er wirkt antiviral, antibakteriell und entzündungshemmend. Zur Vorbeugung oder bei den ersten Symptomen einer Erkältung kann der Rote Sonnenhut somit wertvolle Hilfe leisten.

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit genügend Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und ein Mindestmass an Bewegung sind die beiden anderen wichtigen Elemente der Erkältungsprävention.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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