Erektionsstörungen: ein heikles Thema

    Erektionsstörungen, erektile Dysfunktion, Impotenz … Viele Begriffe – ein Sachverhalt: die Erektion reicht nicht aus, um den Beischlaf befriedigend zu gestalten.

    Das Problem tritt auf, wenn zu wenig Blut in den Penis fliesst. Rund 43 % der Männer zwischen 40 und 49 sind in der Schweiz davon betroffen. Europaweit leiden 31 Millionen Männer an erektilen Funktionsstörungen. Schätzungen zufolge sollen es bis im Jahr 2025 gar 43 Millionen sein.
    Falsche Scham hindert viele Männer daran, das Thema mit ihrem Arzt zu besprechen, oder dann eben erst, wenn es schon zu spät ist. Das ist sehr bedauerlich, denn einerseits lassen sich 95 % der Fälle behandeln, und andererseits kann eine Potenzstörung auch Vorbote einer ernsthaften und gefährlichen Krankheit sein. Eine erektile Funktionsstörung ist in den meisten Fällen tatsächlich auf eine organische Ursache  urückzuführen, z. B. Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Prostataprobleme und andere Pathologien. Testosteronmangel, die Einnahme gewisser Medikamente, Stress, Übergewicht sowie übermässiger Alkohol- und Tabakkonsum gehören ebenfalls zu den Ursachen. In erster Linie ist deshalb eine Anpassung der Ernährungsweise und des Lebensstils angezeigt. Dazu gehört zunächst einmal Sport: Mit der Förderung der Durchblutung allgemein fördert das Training auch die Blutzufuhr in den Penis. Impotenz muss aber zwingend ärztlich untersucht werden, damit die Ursache/n geortet und behandelt werden können.

    Medikamentöse Behandlung: mit oder ohne Rezept

    Die vom Arzt verordneten Medikamente sind sogenannte Vasodilatoren, also gefässerweiternde Substanzen. Sie fördern die Durchblutung des Penis. Es gibt auch rezeptfreie pflanzliche Präparate wie Ginseng, Ingwer und Maca. Diese wirken vorwiegend wie Aphrodisiaka, d. h., sie steigern die Libido bzw. Lust. Abzuraten ist hingegen vom Kauf solcher Produkte via Internet, denn diese können auch toxische und/oder nichtmedizinische Wirkstoffe enthalten. Die Anzahl der Todesfälle, die auf den Konsum gefälschter Produkte zurückzuführen sind, wird auf Zehntausende bis gar 200 000 geschätzt.