Ein typisch sommerliches Problem

    Medizinisch gesehen spricht man dann von Durchfall, wenn das tägliche Gewicht des flüssigen Stuhles 300 g überschreitet.

    Man unterscheidet zwischen akutem und chronischem Durchfall: Akuter Durchfall gehört zu den am weitest verbreiteten Erkrankungen und liegt nach den gutartigen Krankheiten der Atemwege an zweiter Stelle. Bei Touristen, die in die Tropen oder in Entwicklungslander reisen, ist Durchfall das häufigste gesundheitliche Problem. Man schätzt, dass in der Schweiz jede zweite Person einmal pro Jahr an akuten Verdauungsstörungen leidet und dass fast 50% aller Urlauber davon betroffen sind.

    Akuter Durchfall wird meistens von pathogenen Keimen (Salmonellen, Shigellen usw.), Parasiten (Amöben) oder Viren ausgelöst. Die Ansteckung erfolgt im allgemeinen über infiziertes Wasser oder Nahrungsmittel, darum sollte man in Risikoländern vorbeugende Massnahmen ergreifen: nur gekochte Speisen essen, alle Früchte schälen, nur abgekochtes bzw. chloriertes  Wasser oder Getränke aus versiegelten Flaschen trinken.

    Bei uns tritt akuter Durchfall vor allem im Sommer auf und ist oft auf übermassigen Verzehr von Rohkost – was den Darm sehr reizt – und auf zuviel eisgekühlte und/oder kohlensäurehaltige Getränke zurückzuführen, wobei die Kohlensäure die Darmpassage noch beschleunigt.

    Chronischer Durchfall ist oftmals auf  eine schlechte Absorption, eine Verletzung der Darmwand oder auf eine Hyperaktivitat bei der Darmpassage (z.B. aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion) zurückzuführen. Was die Ernährung betrifft, so müssen allfällige Unverträglichkeiten  (Gluten, Laktose usw.) unbedingt aufgedeckt werden. Lebensmittel und Getränke mit abführender Wirkung sollten nur sehr zurückhaltend konsumiert oder vollständig weggelassen werden, wie z.B. Bifidus-Milchprodukte, Hirse, Feigen, Pflaumen, gewisse Süssstoffe (Sorbit, Mannit), Apfelsaft, Kaffee (auch ohne Koffein) usw.

    Präparate, die Hefe oder Probiotika enthalten, sind immer eine wertvolle Hilfe, egal was die Ursache des Durchfalls ist. Diese Substanzen bekämpfen nicht nur die Symptome, sondern regenerieren die Darmflora. Sie wirken nicht direkt auf die Aktivität des Darmes wie Loperamid, das nur in sehr schweren Fallen eingenommen werden sollte. Müssen Antibiotika oder Sulfonamide eingenommen werden und ist die Darmwand verletzt oder die Darmflora gestört, wirken Probiotika und besonders auch die Medizinalhefen prophylaktisch gegen Verdauungsstörungen und sind darum sehr zu empfehlen.