Aminosäuren, unentbehrliche Bausteine des Körpers

Aminosäuren gehören wie die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu den Mikronährstoffen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Struktur, dem Stoffwechsel und der Physiologie der Zellen. Einige können vom Körper nicht verstoffwechselt werden und müssen über die Nahrung zugeführt werden. Erfahren Sie, welche Rolle diese Moleküle spielen und unter welchen Bedingungen eine erhöhte Zufuhr erforderlich ist.

Aminosäuren dienen als Bausteine für den Aufbau von wichtigen Substanzen und Strukturen im Körper: Haut, Haare, Nägel, Knochen, Muskulatur; Enzyme; Antikörper (Immunsystem); Hormone.

Zudem sind Aminosäuren an weiteren Stoffwechselprozessen beteiligt: Energiestoffwechsel, körpereigene Entgiftungsmechanismen, Vorstufen von Nervenübertragersubstanzen (Neurotransmitter) usw.

Einige wichtige Aminosäuren und deren Eigenschaften

Von den 22 proteinogenen Aminosäuren (aus denen Proteine entstehen) sind einige besonders wichtig.

L-Arginin: wird für die Gefässerweiterung, für die Regulation des Zucker- und Fettstoffwechsels sowie des Immunsystems benötigt.

L-Glutamin: erhöhter Bedarf bei Stress, Krankheiten, Operationen, Verletzungen. Wichtig für das Intaktsein der Darmschleimhaut. Nur eine gesunde Darmschleimhaut kann die Nahrung und die Nährstoffe gut aufnehmen. Reguliert Säure-Basen-Haushalt.

L-Glycin: Unterstützt die Entgiftungsfunktionen der Leber. Ist an der Produktion von Immunglobulinen im Körper mitbeteiligt. Glycin ist wie auch Glutamin Bestandteil des sogenannten Glukosetoleranz-Faktors (einer körpereigenen Substanz, die zur Regulation des Zuckerstoffwechsels beitragt).

L-Lysin: Lysin ist ein Co-Faktor bei Aufbau und Reparatur von Kollagen (Haut, Knochen, Gefässe). Trägt zur Funktion des Immunsystems (z. B. bei Herpes) bei.

L-Methionin, L-Cystein: enthalten als einzige Aminosäuren (mit dem Taurin) das Element Schwefel. Daher besitzen sie eine wichtige Funktion als Antioxidantien, zur Schwermetallentgiftung und zur Immunregulation. Wichtig für Haare, Nägel, Haut und Knochen.

Lysin und Methionin gehören zu den neun essentiellen Aminosäuren, die dem Körper nur über die Nahrung zugeführt werden können.

Wer braucht zusätzliche Aminosäuren?

Bei erhöhtem Bedarf, zum Aufbau und zur Regeneration: – Sportler, – nach Krankheiten, Operationen, Unfällen, Stresssituationen, – im Wachstum, – in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Aminosäurensupplemente sind wichtig bei ungenügender Zufuhr und Verwertung: in jedem Alter, bei Diäten eiweissarmer Ernährung (z. B. wenig Fleisch und Milchprodukte), bei Energielosigkeit, Müdigkeit. Aminosäuren sind in Form von Nahrungsergänzungsmitteln in Apotheken und Drogerien erhältlich. Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten, der Ihnen das für Ihre Bedürfnisse am besten geeignete Produkt empfehlen wird.

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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