Der Jungbrunnen: vom Mythos zur Realität?

    Seit es Menschen gibt, sind diese auf der Suche nach Unsterblichkeit. Doch erst im letzten Jahrhundert ist die Lebenserwartung spektakulär angestiegen.

    Die Lebenserwartung veränderte sich lange Zeit nur wenig. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts betrug sie in Frankreich lediglich 33 Jahre. Kriege, Hungersnöte und Epidemien waren die Hauptgründe. Zwischen 1900 und 2000 kam es dann zu einem fulminanten Anstieg von 48 auf 79 Jahre. Die Lebensumstände änderten sich grundlegend, insbesondere als flies-sendes Wasser die Körperhygiene verbesserte. Meilensteine in der Medizin wie Impfungen und Antibiotika trugen ebenfalls wesentlich zu einem längeren Leben bei. Doch selbst die optimistischsten Wissenschaftler hätten nicht mit einem so steilen Aufwärtstrend gerechnet. Noch in den 20er Jahren hielt es der Demograf Louis Dublin für unmöglich, den Wert von 65 Jahren zu überschreiten. Er verstarb schliesslich 1969 im Alter von 87 Jahren! Heute wird die Rangliste angeführt durch Japan, Hongkong, Katar, Island, Frankreich . . . und die Schweiz. Hier leben Frauen durchschnittlich 84,7 Jahre und Männer 80,3 Jahre. Wird es dereinst möglich sein, die biologischen Grenzen noch weiter in Richtung Jungbrunnen zu verschieben? Trotz des wissenschaftlichen Fortschritts ist dies unwahrscheinlich.
    In den USA geht die Lebenserwartung sogar wieder leicht zurück, bedingt durch Fettleibigkeit, Krebserkrankungen und Umweltverschmutzung.