Der Abschied vom «Ich» – Alois Alzheimer und die nach ihm benannte Krankheit

Typische Merkmale sind die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit, im Fachjargon Demenz genannt, sowie Veränderungen der Persönlichkeit.

Erstmals untersucht und beschrieben hat der deutsche Arzt Alois Alzheimer (1864–1915) diese Krankheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Veranlasst hatte ihn der Fall seiner Patientin Auguste Deter, bei der sich die Demenz mit 51 Jahren schon relativ früh bemerkbar machte, mit Desorientierung und Halluzinationen verknüpft war und zum Tod im Alter von 55 Jahren führte. In einem Fallbericht bezeichnete er ihre Krankheitssymptome als «eigenartige Krankheit der Hirnrinde». Damit hat er eine bis dahin unbekannte Gehirnkrankheit beschrieben, die später nach ihm benannt wurde.

Nach dem Ableben von Auguste Deter untersuchte er ihr Gehirn auf krankhafte Veränderungen. Alzheimer fand abgestorbene Nervenzellen und Eiweissablagerungen. Heute wissen wir, dass es sich bei Letzteren um fehlerhaft gebildete Eiweissstrukturen, sogenannte Amyloid-Proteine, handelt.

Bis zum Zweiten Weltkrieg beschäftigte sich insbesondere die Fachwelt mit dieser neu entdeckten Gehirnkrankheit. Ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit trat die Alzheimer-Erkrankung aber erst ab 1960, als durch die stetig steigende Lebenserwartung die Zahl der Betroffenen deutlich zunahm.

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