Die so genannte COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) oder «Raucherlunge» betrifft einen zunehmend wachsenden Bevölkerungskreis, darunter vor allem Raucher und Raucherinnen. Husten, Auswurf und Atembeschwerden gehören zu den gangigen Symptomen. Im Endstadium erfordert die dauerhafte Atemnot eine Sauerstofftherapie. Wir haben Dr. med. Jörg Leuppi, Oberarzt der Pneumologie am Universitatsspital Basel, dazu befragt.
Warum ist die Früherkennung der COPD so wichtig?
«Die COPD verlauft schleichend und fortschreitend, sodass sich die Betroffenen nach und nach an die Symptome (Husten, Auswurf und Atemnot) gewöhnen. Oftmals werden sie bei einer Routineuntersuchung nicht einmal erwahnt. Die Diagnose erfolgt deshalb häufig zu spat. Eine möglichst frühzeitige Erkennung ist aber sehr wichtig, vor allem bei Rauchern und Raucherinnen ab 40. Handelt es sich um eine COPD, besteht der erste Behandlungsschritt in einer Rauchentwöhnung. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich damit das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen lasst.
Ich spreche alle meine Patienten und Patientinnen – ganz gleich, ob sie 15 oder 50 sind – auf einen Rauchverzicht an. Für die COPD-Kranken kann die verminderte Lungenfunktion ein zusatzlicher Motivationsgrund sein, mit dem Rauchen aufzuhören. Eine gut geführte Therapie mit bronchienerweiternden Medikamenten (Bronchodilatatoren) hilft, die Symptome und das Risiko einer Verschlechterung zu mildern.»
Welches sind die wesentlichen Unterschiede zwischen Asthma und der COPD?
«Meines Erachtens gibt es drei wesentliche Unterschiede: Asthma tritt in der Regel in der Kindheit oder Jugend auf, die COPD erst nach dem 40. Altersjahr (je nach vorgangiger Tabakkonsumdauer). Die Lungenschadigungen bei der COPD sind nicht heilbar und deshalb dauerhaft, Asthmatiker und Asthmatikerinnen bleiben hingegen zwischen den AnFällen voll leistungsfahig.
Und drittens: Die Basistherapie bei Asthma besteht aus inhalierbaren Kortikoiden, während bei der COPD zunachst bronchienerweiternde Medikamente zur Anwendung kommen.»
