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Chronisch obstruktive Atemwegserkrankung: neues Medikament auf dem Markt

Bei einer chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung (chronic obstructive pulmonary disease; COPD) liegen zwei Arten von Beschwerden vor: eine chronische Bronchitis und ein Lungenemphysem. Von einer chronischen Bronchitis wird bei einer lang anhaltenden Entzündung des Bronchialbaums mit Husten und Auswurf gesprochen (mindestens 3 Monate pro Jahr während mindestens 2 aufeinander folgenden Jahren). Als Lungenemphysem wird eine irreversible Vergrösserung der Lungenalveolen (die für den Gasaustausch zwischen Luft und Blut zuständig sind) und die Zerstörung der Wande bezeichnet. Die Lungen verlieren dadurch an Elastizitat, was eine Einengung der Atemwege zur Folge hat und zunehmend Atembeschwerden verursacht.

Eine COPD beinhaltet also sowohl eine Einengung der Atemwege als auch eine Entzündung. Diese hat eine kontinuierliche Verringerung der Atemkapazitat zur Folge. Im fortgeschrittenen Stadium wird die Bewegungsfreiheit im Alltag dadurch stark eingeschränkt. Die Vorstellung, ständig unter Atemnot zu leiden, die Lunge nicht mehr richtig füllen und tief einatmen zu können, ist alles andere als angenehm!

Gemäss der Weltgesundheitsorganisation ist COPD eine Krankheit, die extrem schnell zunimmt und in den Industrielandern heute bereits an fünfter Stelle der Todesursachen steht. Weltweit leiden rund 600 Millionen Menschen an COPD, viermal mehr als an Asthma.

Hauptursachen der COPD sind Rauchen, aber auch Faktoren wie das Einatmen verschmutzter Luft und gewisser Mikroorganismen. Das Ziel einer Behandlung liegt darin, das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern, die Symptome zu lindern, Komplikationen zu vermeiden und die LebensQualität der Betroffenen zu verbessern. Zur Ausweitung der Atemkapazitat stehen verschiedene bronchienerweiternde Medikamente zur Verfügung, die in zwei Klassen eingeteilt werden: Betamimetika und Anticholinergika.

Boehringer Ingelheim und Pfizer werden in Kürze ein neues Anticholinergikum lancieren. Die Starke des Präparats liegt vor allem in der Anwendung: eine Einnahme pro Tag reicht, was die Einhaltung der Behandlung vereinfacht. Die Wirksamkeit der neuen Substanz wurde in verschiedenen klinischen Studien nachgewiesen. Die Verwendung von Kortikoiden bei COPD als Begleitmedikation zu Bronchodilatatoren ist umstritten. Zwar sind diese Präparate in gewissen Fallen nützlich, insgesamt dürften sie aber zu häufig verschrieben werden.

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