Bewahren Sie Ihre Vaginalflora, um das Infektionsrisiko zu verringern

Die gesunde Scheidenflora ist von einer Vielzahl von Milchsäurebakterien (Lactobacillen) besiedelt. Eine richtige Intimpflege hält das Scheidenmilieu im Gleichgewicht und unterstützt somit die natürliche Funktion, nämlich Krankheitserreger in Schach zu halten.

Von den etwa 120 verschiedenen Lactobacillusarten kommen rund 10 Arten natürlicherweise in der Scheide der Frau vor. Ein Gynäkologe namens Döderlein erkannte bereits im 19. Jahrhundert die wichtige Bedeutung für die Gesundheit der Scheide, deswegen spricht man auch von Döderlein-Bakterien.

Die Rolle der Laktobazillen

Laktobazillen bilden eine echte Barriere auf der Ebene der Intimschleimhaut. Sie verteidigen die Vaginalhöhle vor mikrobiellen und sexuell übertragbaren Infektionen.

Die Milchsäurebakterien spalten Glykogen auf und dabei wird Milchsäure (Laktat) gebildet. Die Nahrungsgrundlage Glykogen (s. Wörterbuch) stammt von abgestorbenen Scheiden-Epithelzellen. Das durch den Stoffwechsel der Milchsäurebakterien gebildete Laktat senkt den pH-Wert der Scheide in einen sauren Bereich von etwa 4,5. Im sauren Milieu können sich viele Krankheitserreger wie Pilze, Protozoen und gewisse Bakterien nicht vermehren und werden somit in Schach gehalten.

Was trägt zum Erhalt eines gesunden Scheidenmilieus bei?

Das natürliche Scheidenmilieu kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst oder gar gestört werden. Hormonelle Schwankungen während Menstruation oder Menopause beeinflussen die Intimflora und somit auch die Produktion von Milchsäure. Stress, eine Schwächung des Immunsystems oder auch eine Antibiotikatherapie kann zu Irritationen im Intimbereich führen.

Oft wird das Scheidenmilieu durch falsch verstandene Hygienemassnahmen aus dem Gleichgewicht gebraucht. Alkalische Seifen sollten nicht im Intimbereich verwendet werden, da sie nicht dem physiologischen pH-Wert der Scheide entsprechen. Die Reinigung des äusseren Intimbereichs sollte mit Wasser und einem auf den Intimbereich abgestimmten Reinigungsmittel erfolgen. Dieses milde Reinigungsmittel sollte im sauren Bereich liegen und kann als Unterstützung Milchsäure enthalten

Auf Vaginalduschen sowie Intimsprays sollte verzichtet werden. Da eine feuchte und warme Umgebung das Wachstum von Keimen begünstigt, sollte der Intimbereich gut abgetrocknet und nach Möglichkeit Unterwäsche aus Naturfasern wie Baumwolle getragen werden.

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