Anästhesie ist schon lange Thema

    Von jeher wird versucht, bei Prozeduren wie dem Ziehen von Zähnen die Schmerzen der Patienten zu lindern. Im Mittelalter kamen zu diesem Zweck verschiedenste Pflanzen zur Anwendung. Arzneien auf der Basis von Alraunwurzel, Mohn, Hanf oder Bilsenkraut nahmen den Schmerzen der Kranken mehr oder weniger effizient die Spitze. Ende des 12. Jahrhunderts machte die erste medizinische Fakultät in Salerno (Italien) verschiedene Verfahren und Rezepte bekannt: Solche Präparate wurden mit «Schlafschwämmen» auf das Gesicht aufgetragen.

    Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Europa und den USA die narkotisierende Wirkung gewisser Dämpfe bekannt. Zuerst benutzten Zahnärzte und Geburtshelfer Äther und Chloroform, später folgten weitere medizinische Fachrichtungen. Diese Produkte hatten jedoch zahlreiche Nebenwirkungen, und dafür bezahlten viele Patienten einen hohen Preis.

    Um 1950 brachten synthetische Medikamente (Morphinomimetika, Curarine und Schlafmittel) und Kokainderivate den Durchbruch für wirksame, sichere Vollnarkosen und Lokalanästhesien. Dies ermöglichte längere und komplexere Operationen und damit eine chirurgische Behandlung für eine grössere Zahl von Krankheitsbildern.