Wenn Quantität nichts mit Qualität zu tun hat

Die Ernährungstherapie bezeichnet mit dem Begriff «Nährstoffe» in der Nahrung enthaltene Substanzen, die für das einwandfreie Funktionieren des Organismus notwendig sind. Sie unterscheidet dabei zwischen Makround Mikronährstoffen.

Zu den Makronährstoffen, welche Energie liefern, gehören die Eiweisse, Fette und Kohlenhydrate. Zusammen mit Wasser machen sie 98% der Nahrung aus.
Die Mikronährstoffe liefern hingegen keine Energie und werden vom Organismus nur in kleinen oder gar kleinsten Mengen benötigt. Dennoch sind sie nicht unverzichtbar, denn sie spielen im Zusammenhang mit den biochemischen Prozessen in unserem Körper eine entscheidende Rolle: bei der Zellneubildung, der Regulierung des Abwehrsystems, der neuromuskulären Übertragung, der Muskelkontraktion … und vielen anderen. Zu ihnen gehören die Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Amino- und Fettsäuren.

Da unser Organismus die meisten Mikronährstoffe nicht selber herstellen kann – mit der seltenen Ausnahme von Vitamin D und den nichtessentiellen Amino- und Fettsäuren –, ist ihre kontinuierliche und ausgewogene Aufnahme über die Nahrung für uns überlebenswichtig.

Einnehmen heisst noch lange nicht Aufnehmen

Zahlreiche Faktoren verhindern aber die Aufnahme der eingenommenen Mikronährstoffe: Verdauungsstörungen, die ihre Aufnahme im Verdauungstrakt behindern, toxische Metalle aus der Umwelt, welche die Enzyme deaktivieren und die Stoffwechselprozesse blockieren, Nährstoffmängel, die wiederum weitere Mängel begünstigen usw. Hinzu kommen die Gegenspieler der Mikronährstoffe: Stress, Rauchen, Krankheit oder Alter, die dazu beitragen, unsere Reserven zu erschöpfen. Unter solch ungünstigen Voraussetzungen entstehen leicht chronische Leiden.

Nährstoffmangel und Krankheit

Zahlreiche Nährstoffmängel führen letztlich zu Pathologien. So kann z. B. ein Mangel an Calcium und Vitamin D zu Osteoporose führen und ein Magnesiummangel zu Herzkrankheiten.
Der Nutzen der Mikronährstoffe ist noch nicht abschliessend geklärt und wird uns sicherlich noch vielfachpositiv überraschen …

Rita Ducret-Costa
Chefredakteurin von vitamag®, Pharmazeutin mit Abschluss an der Universität von Bologna, Ernährungswissenschaftlerin und Homöopathin.

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